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Nachhaltigkeit und Rendite vereint

23.05.2019 3 Min.
  • Andreas Hausheer

ESG ist ein neueres Akronym, das für «Environment, Social und Governance», also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung, steht. ESG-Investing ist auf gutem Wege, zum Mainstream zu werden.

Nachhaltiges Wirtschaftswachstum ist darauf ausgerichtet, wirtschaftliche, soziale und umweltbezogene Aspekte gleichermassen zu berücksichtigen. Dadurch sollen auch den kommenden Generationen zentrale Lebensgrundlagen erhalten bleiben. Anlegen nach nachhaltigen Kriterien ist nicht etwas ganz Neues. In der jüngeren Vergangenheit entwickelte es sich aber zum breiten Trend. So haben im Februar 2019 mehr als 140 Asset Manager, Besitzer von Vermögenswerten, Vermögensverwalter und Vermögensdienstleister aus der ganzen Welt, die Anlegergelder im Wert von USD 6.8 Billionen vertreten, in einem offenen Brief Indexanbieter aufgefordert, kontroverse Waffen aus den gängigen Indizes zu entfernen.

 

Unterschiedliche Konzepte
Für ESG-Kriterien gibt es keine einheitlichen Definitionen. Entsprechend existieren in der Praxis verschiedene Konzepte für die Zusammensetzung eines «nachhaltigen Portfolios», die oft auch kombiniert angewendet werden. Am weitesten verbreitet dürften Ausschlussstrategien sein. Investoren verzichten auf Aktien von Unternehmen mit ökologisch, ethisch und moralisch fragwürdigen Geschäftsmodellen. Oft angewendet wird auch der Best-in-Class-Ansatz. Es wird auf die Papiere von Unternehmen gesetzt, die in Bezug auf ESG-Kriterien innerhalb einer Branche besonders gut abschneiden oder die sich diesbezüglich am meisten verbessern.

 

«Für ESG-Kriterien gibt es keine einheitlichen Definitionen.»

 

Vereinigung verschiedener Konzepte
Wer nachhaltig Anlagen tätigen will, sollte sich genauer erkundigen, welche Konzepte konkret verfolgt werden. Eine Kombination verschiedener Konzepte bietet das Tracker-Zertifikat ZSLSVV von Vontobel. Es bildet die Entwicklung des Solactive Global Sustainability Leaders Index ab. Das Indexuniversum bilden rund 4’200 Aktien aus dem Sustainalytics ESG Research Universum, die Mindestkriterien bezüglich Börsenzulassung, Marktkapitalisierung und Handelsvolumen erfüllen. Aus dem Indexuniversum werden im Sinne eines «Best-in-class»-Ansatzes jene 10% der Unternehmen eines jeden Sektors ausgewählt, die den höchsten «ESG»-Score bei überdurchschnittlicher Unternehmensführung aufweisen. Danach wird nach jenen Unternehmen gefiltert, die alle 10 «UN Global Compact»-Grundsätze erfüllen. Im Sinne einer Ausschlussstrategie folgt die Eliminierung von Titeln, bei denen definierte Ausschlusskriterien greifen. Aus den verbleibenden Unternehmen werden die 20 Positionen mit dem höchsten ESG-Rating ausgewählt – jedoch nur maximal zwei Titel pro Sektor. Alle 20 Titel werden gleichgewichtet. Der Index wird halbjährlich im Mai und September angepasst. Der detaillierte Leitfaden sowie die Indexkomponenten finden sich auf der Homepage von Solactive. Die Schweiz ist mit Geberit mit einer einzigen Aktie im Index vertreten. Entsprechend sind beim Anlageentscheid auch Wechselkursrisiken zu bedenken, da keine Währungsabsicherung erfolgt. Die Management-Fee für ZSLSVV wird mit 1.20% p.a. ausgewiesen, was nicht ganz günstig erscheint.

 

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