Nestlé – Stütze des Schweizer Aktienmarktes
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Dieter Haas
Die Aktie von Nestlé ist vor kurzem mustergültig aus einem kurzfristigen Abwärtstrend nach oben ausgebrochen und aktuell eine der wichtigsten Stützen des Schweizer Aktienmarktes.
Die Initialzündung für den Rebound kam aus New York. Der in der US-Metropole beheimatete Nestlé-Grossaktionär Third Point meldete sich mit einem offenen Brief zu Wort. Darin erhöht der Hedgefonds den Druck auf das Unternehmen. Third Point-Chef Daniel Loeb fordert vom Management um CEO Mark Schneider, bei er Abspaltung von Geschäften sowie der Entwirrung der komplexen Führungsstruktur «schärfer», «kühner» und «rascher» zu agieren.
Ohne konkret auf das Schreiben aus New York einzugehen, bezog Nestlé in Form einer Medienmitteilung Stellung. Darin betonen die Verantwortlichen unter anderem, dass die Neuausrichtung des Geschäftsportfolios bereits beschleunigt worden sei. Ausserdem sieht sich der Konzern «auf dem besten Weg, seine Zielvorgaben für 2020 in Bezug auf Margenverbesserung, Betriebsergebnis und strukturelle Kosteneinsparungen zu erfüllen.»
Die Semesterzahlen, die am Donnerstag der letzten Woche bekanntgegeben wurden, erfüllten die Erwartungen. Das um Sondereffekte bereinigte organische Wachstum stieg um 2,8% und soll für das ganze 2018 bei rund 3% zu liegen kommen. Die leichte Wachstumsbeschleunigung im Vergleich zum Vorjahr, als das Plus 2.4% gelegen hatte, ist positiv, auch wenn der Konzern noch ein ganzes Stück unter seiner bis 2020 anvisierten Zielmarke von 5% entfernt ist. Die Geschäftsleitung hat daher noch einige Aufgaben zu erledigen. Die Richtung stimmt jedoch, was den Aktienkurs mittelfristig stützen sollte.
Anlagekonklusion:
Die positive Entwicklung des Aktienkurses im Vorfeld der Semesterzahlen hat bei der Aktie von Nestlé zu einer Trendwende geführt. Diese wurde auch von der Markttechnik bestätigt, gelang doch die Rückeroberung des 200-Tage-Durchschnitts. Relativ zum Swiss Performance Index dürfte sich der Titel in den kommenden Wochen weiterhin leicht besser entwickeln. Starke Kursavancen sind jedoch eher unwahrscheinlich, da der Konzernumbau Zeit benötigt. Die Aktie bleibt allerdings ein solides Investment vor allem für konservative Anleger.
Optimisten, die von einer Fortsetzung der jüngsten Aufwärtsbewegung ausgehen, können Anleger mit Hilfe des Call Warrants 40999506 der Deutschen Bank ihre Beteiligung etwas hebeln. Dagegen würde der Put 40999508 desselben Emittenten überproportional von einem Rücksetzer beim SMI-Schwergewicht profitieren. Beide Hebelpapiere sind auf SwissDots kotiert und am 19. Dezember fällig.
Quelle: Bloomberg