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payoff Opinion Leaders

Neue Renditequellen erschliessen

17.09.2019 2 Min.
  • Normen Fritz, Senior Portfoliomanager

Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe hat ein neues Allzeittief erreicht. Anleger müssen draufzahlen, wenn sie dem Staat Geld leihen. Welche Alternativen haben Anleiheninvestoren im Negativrenditeumfeld?

Das Thema Handelsstreit ist mittlerweile zu einem Dauerbrenner geworden. Als US-Präsident Donald Trump vor anderthalb Jahren Zölle auf chinesische Stahl- und Aluminiumimporte ausrief, dachten wohl die wenigsten, dass daraus ein ausgewachsener Zollkonflikt entstehen würde. Immer mal wieder deutete vieles auf eine Entspannung hin, dann eskalierte die Lage weiter. Wegen des bevorstehenden US-Wahlkampfs ist auch nicht davon auszugehen, dass Trump und sein chinesisches Pendant Xi Jinping demnächst eine Losung für diesen Konflikt finden werden.

Zementiertes Niedrigzinsumfeld

Der Zollkonflikt, der die Globalisierung in Frage stellt, zieht den Welthandel in Mitleidenschaft. Das bekommen exportorientierte Staaten wie Deutschland besonders zu spüren. Die starke Integration in die Weltmärkte entwickelt sich zunehmend zur Achillesferse der hiesigen Wirtschaft. Diese ist im zweiten Quartal geschrumpft. neben der Globalisierung leidet Deutschland auch unter dem Strukturwandel der Automobilbranche und steht vor der Herausforderung, die Klimaziele zu erreichen.

Sorgen vor einer möglichen Rezession und der Handelsstreit fuhren dazu, dass sich die Anleger in sichere Anlageklassen fluchten. So kam es zum Allzeit-Renditetief der zehnjährigen Bundesanleihe. Und es ist davon auszugehen, dass es keine schnelle Rückkehr zu dynamischen Wachstumsraten geben wird. Das Niedrigzinsumfeld ist somit zementiert.

Sichere Staatsanleihen dürften daher in den kommenden Monaten nichts abwerfen. Anleger müssen ihren Blick weiten und Unternehmensanleihen als Renditequelle in Betracht ziehen. Die Suche nach Rendite und die Aussichten auf eine expansivere Geldpolitik in Europa haben zwar schon zu einem kräftigen Kursanstieg in dieser Anlageklasse geführt. Durch die anstehenden Massnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) dürften sie aber weiter gefragt bleiben.

Breiten anlegen

Daneben sind nachranganleihen von Banken und Versicherungen eine Alternative bei der Renditesuche. Und auch High-Yield-Anleihen, also Papiere von Emittenten mit schwächerer Bonität, sind je nach Risikobereitschaft des Anlegers einen Blick wert.

Empfohlen sind in diesem Umfeld Fonds, die breiter anlegen und neben europäischen Unternehmensanleihen guter Bonität auch in nachranganleihen und High-Yield- Papiere investieren. Dabei kommt dem aktiven Management eine entscheidende Rolle zu. Neben den allgemeinen unterstützenden Trends ist die Einzeltitelanalyse entscheidend. Das Fondsmanagement muss die verschiedenen Papiere genau prüfen und analysieren, wie zukunftsfähig der Emittent und sein Geschäftsmodell sind und ob die Anleihe attraktiv bewertet ist.

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