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payoff Trading Desk

Platin – wenn nicht jetzt, wann dann

04.12.2020 3 Min.
  • Dieter Haas

Platin ist bis dato der Laggard unter den Edelmetallen, besitzt, fundamental betrachtet, jedoch ein beträchtliches Nachholpotenzial.

Vor kurzem präsentierte das World Platinum Investment Council (WPIC) ihren 25-igsten Quartalsreport, der nebst Aussagen zum 3.Quartal, Schätzungen für das ganze Jahr 2020 sowie für das Jahr 2021 beinhaltete. 

Trotz der starken Erholung des Minen- und Recycling-Angebots im Quartalsvergleich liessen die rekordverdächtige Erholung der Automobilnachfrage und die anhaltend starke Investitionsnachfrage nach Edelmetallen, einschliesslich Platin, die Platinnachfrage im 3. Quartal 2020 deutlich über das Angebot steigen, sodass für das Quartal ein Defizit von -709 koz verzeichnet wurde. 

Für den Platinmarkt wird nun von World Platinum Investment Council für dieses Jahr ein erhebliches Defizit prognostiziert. Die aktualisierte Prognose für 2020 signalisiert  ein Jahresrekord Defizit von knapp über 1,2 Mio. Unzen verglichen mit der Schätzung von -0,336 Mio. Unzen vor nur zwei Monaten. Die Kombination von Versorgungsverlusten durch pandemiebedingte Minenschliessungen, eine anhaltende Unterbrechung der Verarbeitung in Südafrika und eine starke Investitionsnachfrage hat die niedrigere COVID-19-beeinflusste Automobil-, Schmuck- und Industrienachfrage mehr als ausgeglichen.

Die Gesamtnachfrage nach Platin wird für 2020 gemäss WPIC auf 7.94 Mio. Unzen prognostiziert, 5 % (-0,41 Mio.) weniger als 2019, was auf eine geringere Nachfrage in den Automobil- (-464 koz), Schmuck- (-274 koz) und Industriesegmente (-79 koz) zurückzuführen ist. Die Schwäche in diesen Nachfragesegmenten wird jedoch
teilweise durch die anhaltend starke Investitionsnachfrage ausgeglichen. Es wird erwartet, dass das erhöhte globale Risiko die Nachfrage der Investoren nach Hard Assets weiter ankurbeln wird.

Für 2021 zeigt die erste Prognose, dass der Platinmarkt im dritten Jahr in Folge ein Defizit aufweisen wird. Das Defizit von 0,224 Mio. Unzen spiegelt einen Anstieg von 17% in Angebot und eine um 2% gestiegene Nachfrage, wobei letztere weitgehend auf eine geringere, wenn auch immer noch deutlich über dem historischen Trend liegende Investitionsnachfrage zurückzuführen ist. 

Quelle: WPIC

Unseres Erachtens wird das Defizit im Jahr 2021 wesentlich höher ausfallen, da der von WPIC prognostizierte starke Rückgang der Investitionsnachfrage nicht plausibel ist. Die Nachfrage nach Hard Asst wird anhalten und könnte dazu führen, dass die Investitionsnachfrage im kommenden Jahr weiter steigen wird, vor allem dann, wenn endlich auch Platin vom Aufwärtstrend der übrigen Edelmetalle erfasst wird. Charttechnisch sieht die Situation vielversprechend aus am Beginn der saisonal in der Regel stärksten Phase zwischen Dezember und Februar. 

Anlagekonklusion:

Was lange währt … Nach einer jahrelangen Konsolidierung scheint die Zeit nun wirklich reif für höhere Preise des Edelmetalls Platin. Mittel- bis längerfristig ist eine Preisverdoppelung durchaus realistisch. Kurzfristig dürfte das Edelmetall erst einmal die Marke von USD 1200 per Unze ansteuern.

Für Anleger empfiehlt sich der Kauf eines physisch gedeckten ETF wie bspw JBPLCA

Spekulativen Anlegern bietet der Call Warrant WPLAWV ein ausgewogenes Chancen-/Risikoprofil.

 

Quelle: Swissquote 

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