Rating Watch Banken: French Connection
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Dieter Haas
Die Risikoprämien vieler Emittenten sanken – ausser für französische Institute. Mögliche Wahlschatten wirken schon.
Bei den Kreditrisikoprämien hielt der sinkende Trend an, mit Ausnahme der französischen Institute. Hier werfen die im Mai anstehenden Präsidentschaftswahlen ganz klar ihre Schatten voraus. Die Chancen auf einen Wahlsieg von Marine Le Pen im zweiten Wahlgang sind in den vergangenen Wochen gestiegen. Ein solcher hätte negative Auswirkungen auf die Banken, wurde – ganz im populistischen Sinne von Le Pen – unlängst eine Verstaatlichung der französischen Banken angedroht. Parallel ist jetzt bekannt geworden, dass Marine Le Pen’s Chefwirtschaftsberater Bernard Monot bereits im September 2016 mit Francois Villeroy, Gouverneur der Banque de France, die Euro-Ausstiegspläne von Le Pen im Falle eines Wahlsiegs debattiert hat. Le Pen will die Banque de France beauftragen den Franc wieder als Währung einzusetzen. Das würde innerhalb der EU zu Kontroversen führen und heftige Turbulenzen an den Finanzmärkten auslösen. Wie realistisch das ganze tatsächlich ist, bleibt offen. Wie gut gepolstert die Bankbilanzen der in dieser Rubrik präsentierten Banken sind, wird übrigens ab sofort klar ersichtlich. So hat die Redaktion die sog. Tier-1 Levels künftig mit aufgeführt. Die Kernkapitalquote Tier-1 ist eine wichtige Kennzahl für Banken. Sie gibt den Anteil der durch Eigenmittel gedeckten, anrechnungspflichtigen und risikotragenden Positionen in einer Bankbilanz an, insbesondere den Anteil des Aktivgeschäfts. Die Verhältniszahl stammt vom Finanzdatenanbieter Bloomberg. Keine News gab es bei den fundamentalen Ratings der aufgeführten Banken. Diese erfuhren im Berichtszeitraum keine Änderung.