Rating Watch Banken: Sorge um Türkei-Exposure
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Dieter Haas
Die Finanzmärkte zeigen sich zunehmend besorgt über die starken Währungseinbrüche in den Schwellenländern, abzulesen am erneuten Kursrückgang des Euro Stoxx Bank Index SX7E.
Nach dem chinesischen Yuan gerieten zuletzt auch andere Währungen in den Schwellenländern unter Abgabedruck, allen voran die türkische Lira. Das zog auch den Eurokurs im Vergleich zum Schweizer Franken in Mitleidenschaft. So sind Banken aus Spanien, Frankreich und Italien besonders stark in der Türkei engagiert. Die Krise am Bosporus trifft vor allem die spanische BBVA, die italienische UniCredit, die französische BNP Paribas oder die niederländische IN Groep. Spanische Banken wie der Branchenleader Banco Santander haben zudem grosse Engagements in Lateinamerika (Brasilien, Argentinien), deren Währungen sich ebenfalls im Sinkflug befinden. Diese negative Entwicklung spiegelt sich im Kursindex Euro Stoxx Banks. Dieser hat in der ersten Augusthälfte wieder den Rückw.rtsgang eingelegt und setzte seine am 29. Januar begonnene Talfahrt fort. Die Aktien der beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse können sich vom Geschehen nicht abkoppeln und verlieren seit Januar ebenfalls kontinuierlich an Terrain. Trotz der Risse im Gebälk signalisieren die aktuellen Kreditrisikoprämien nur vereinzelt eine leicht erhöhte Gefahrenstufe. Seit der letzten Berichterstattung veränderten sich die CDS lediglich im einstelligen Bereich, wobei sich die positiven und negativen Veränderungen in etwa die Waage hielten. Beim Sorgenkind Deutsche Bank endete Anfang August die zwischenzeitliche Erholung. Ungeachtet der stabilen Entwicklung sollten Anleger dem Emittentenrisiko wieder ein höheres Gewicht beimessen und ein regelmässigeres Auge auf die Entwicklung bei den Kreditrisikoprämien werfen.