Rating Watch Länder: EMMAs unter Druck
Bei den meisten Emerging Markets (EMMAs) zogen die Kreditrisikoprämien in den letzten Wochen deutlich an, während die Werte bei den Industrieländern sich stabil zeigten.
Der anhaltende Preiszerfall beim Rohöl und anderen Rohstoffen sowie die Spannungen in Nahost rissen tiefe Löcher in die Handelsbilanzen vieler Schwellenländer. Bei den fundamentalen Ratings bestätigte S&P die Bestnote für Deutschland. Zwar dürfte gemäss der Ratingagentur das verhaltene Wachstum in den Schwellenländern im laufenden Jahr die Exporte belasten. Gleichzeitig sollte ein weiter fallender Euro den Ausfuhren jedoch helfen. Die Flüchtlingskrise, die derzeit für viel Unruhe in der Regierungskoalition sorgt, wird nach Auffassung von S&P nur geringfügige Spuren in den Staatsfinanzen hinterlassen.
Bei den Kreditrisikoprämien dominierte die Farbe Rot. Dabei weitete sich die Differenz zwischen den Industrie- und den Schwellenländern aus. Letzteren bereitet in vielen Fällen der stetig sinkende Ölpreis Kummer. Zudem sank das Wachstum Chinas auf das niedrigste Niveau seit 25 Jahren. Während Länder wie Brasilien, Russland, Südafrika (siehe Grafik) und China mit einem stetigen Anstieg der CDS konfrontiert sind, verharrten diese in den EU-Ländern, mit Ausnahme der südlichen Länder, den USA und Japan, auf ihren tiefen Niveaus. Eine leicht negative Tendenz verzeichnete Grossbritannien, obwohl die Abstimmung über einen allfälligen EU-Austritt erst 2017 ansteht. Hier dürfte die sich abzeichnende wirtschaftliche Abschwächung die Punkteverluste bei den CDS ausgelöst haben.