Rating Watch Länder: Spanien wird hochgestuft
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Dieter Haas
In den letzten Wochen setzte sich die positive Tendenz bei den fundamentalen Bonitätseinstufungen fort, während sich die Kreditrisikoprämien etwas verteuerten.
Bei den, dem Geschehen an den Finanzmärkten tendenziell leicht nachhinkenden, Einschätzungen der Ratingagenturen kam es zu vereinzelten Anhebungen. So haben in den letzten Wochen Standard & Poor’s bzw. Moody’s ihre Einschätzung Spaniens nach oben revidiert. S&P erhöhte ihr Rating von BBB+ auf A- und Moody’s ihres von Baaa2 auf Baaa1. Moody’s begründete die Hoch-stufung unter anderem mit der anhaltenden Erholung im Bankensektor in der EU sowie mit niedrigeren Kosten bei der Aufnahme von Schulden. Auf einem guten Wege sieht S&P Japan. Eine Rating- Anhebung blieb zwar noch aus. Mit der Anhebung des Ausblicks von stabil auf positiv wird dem Reich der aufgehenden Sonne aber eine Bonitätsverbesserung in Aussicht gestellt, da das Analysehaus sich mit Blick auf die Zahlunsfähigkeit Japans zuversichtlicher zeigt. Die CDS Nippons haben sich in den letzten Tagen entgegen der Zuversicht von S&P allerdings leicht erhöht. Deutlich stärker waren die eingetretenen Aufschläge für Brasilien, Türkei und Russland (siehe Grafik). Bei Brasilien belastete die Verurteilung des ehemaligen Präsidenten Lula da Silva. Die Türkei wird wegen ihres militärischen Vorgehens in Syrien etwas kritischer gesehen und Russland steht wegen diverser Vorkommnisse am Pranger der westlichen Industrienationen. Abgesehen von den genannten Ländern verharrten die Kreditrisikoprämien weiterhin auf ihrem tiefen Niveau und zeigen trotz der gestiegenen Spannungen im Nahen Osten keine Anzeichen einer steigenden Besorgnis an den Finanzmärkten.