Renault: Französischer Tempomacher
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Martin Raab
Die Aktie des Autokonzerns Renault sendet Kaufsignale. Hinzu kommen beachtliche Erfolge im operativen Geschäft. Spekulative Anleger schalten mit einem Faktor-Zertifikat einen Gang höher, konservative Naturen gehen mit einem BRC auf Renditefang.
Niedrige Zinsen, billiger Sprit sowie eine bessere wirtschaftliche Lage in vielen Teilen Europas treiben derzeit den Autoabsatz auf dem alten Kontinent an. Nach Daten des Herstellerverbands ACEA legten die Verkäufe im November in der EU im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5.8% zu. In den ersten 11 Monaten des Jahres errechnet sich sogar ein Absatzplus von rund 7% auf insgesamt 13.5 Mio. Fahrzeuge.
Überdurchschnittlich gut läuft es derzeit bei Renault. Der französische Autobauer konnte im November sogar knapp 17% mehr Neuwagen unters Volk bringen und schnitt damit innerhalb der Volumenhersteller am besten ab. Folglich holt Renault gegenüber seinem heimischen Widersacher Peugeot immer mehr auf. Dies zeigte sich bereits im dritten Quartal, als der Absatz um 16% empor schnellte. Auch auf der Umsatzseite hat Renault einen Gang zugelegt. Während das Unternehmen die Erlöse um 13% steigerte, tauchte der Umsatz bei Peugeot um rund 5% ab. Unter anderem das in Indien besonders günstig angebotene Modell Kwid trug zu dem starken Wachstum von Renault bei.
Für die Zukunft gerüstet
In der Autoindustrie zählt derzeit aber nicht nur der Verkauf der aktuellen Modelle, auch die Weichen für ein neues Zeitalter – Stichwort: Alternative Antriebe – müssen erfolgversprechend gestellt werden. Renault ist für die Zukunft bereits gerüstet. So arbeitet der Konzern beispielsweise mit Daimler im Bereich der Elektroautos schon seit 7 Jahren zusammen. Nach den Worten von Daimler-Chef Dieter Zetsche könnte das Teamwork sogar noch ausgedehnt werden. Aktuell sind die neuen Smart-Modelle und der Renault Twingo die ersten Fahrzeuge der beiden Hersteller, für die sie eine gemeinsame Plattform entwickelt haben. Renault liefert zudem die Motoren für den Smart.
In der Aufwärtsfahrt
Die jüngste Tempobeschleunigung im operativen Geschäft gab auch der Renault-Aktie einen Schub. Um mehr als 16% legte der Titel allein im Dezember zu. Damit wurde der kurzfristige Abwärtstrend seit April ad acta gelegt. Nicht nur das: Der Kurs überwand zudem die 100- und 200-Tage-Linie. Bei diesen beiden gleitenden Durchschnitten könnte es darüber hinaus schon bald zu einem starken Kaufsignal kommen. Die 100-Tage-Linie ist kurz davor den längeren Durchschnitt von unten nach oben zu durchschneiden und damit ein «Golden Cross» zu generieren.
Bei den Analysten ist Renault derzeit ebenfalls beliebt. Der von der Nachrichtenagentur Thomson Reuters angegebene Konsens stuft den Titel mit «Outperform» ein. So empfiehlt beispielsweise die UBS die Renault-Aktie zum Kauf. Nach Ansicht von Analyst David Lesne zeichnet den Massenhersteller ein starkes Umsatzwachstum, Potenzial für Margensteigerungen und Optionen in den Schwellenländern aus.
Einen Gang hoch schalten…
Die fundamental wie auch technisch aussichtsreiche Situation bei Renault können trading affine Anleger mit einen Faktor-Zertifikat (Valor 34417223) der Commerzbank noch hebeln. Das Produkt ist mit einem konstanten Faktor von 4 ausgestattet. Zu einem Knock-Out kann es bei dem Zertifikat zwar nicht kommen, sollte die Renault-Aktie aber den Rückwärtsgang einlegen, würden überproportionale Verluste anfallen.
…oder einen «Airbag» wählen
Im übergeordneten charttechnischen Bild befindet sich der CAC-40-Titel in einer Seitwärtsphase. Sollte der Titel in dieser bleiben, können Anleger mit dem frisch am Markt erhältlichen Barrier Reverse Convertible RRNADV der Bank Vontobel Rendite daraus schöpfen. Reicht der Risikopuffer von 35% bis 19. Januar 2018 aus, wirft das Produkt einen Ertrag von 7.8% p.a. ab.