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Renault: Modellfeuerwerk als Kursbeschleuniger

28.02.2024 4 Min.
  • Christian Ingerl
    Redaktor

Während die Geschäfte des französischen Autobauers deutlich anziehen, gleicht der Kursverlauf einem Trauerspiel. Doch der Ausbruch scheint nah.

Zum ersten Mal seit 2019 gibt der Genfer Autosalon (GIMS) Herstellern aus aller Welt wieder eine exzellente Plattform, um ihre neuesten Modelle vorzustellen. Selbst wenn der Einladung viele Autokonzerne nicht gefolgt sind, finden sich dennoch bekannte Namen unter den Ausstellern. Neben chinesischen Grössen wie BYD fand auch Renault den Weg nach Genf. Die Franzosen haben eine vergleichsweise kurze Anfahrt, nur rund 500 Kilometer liegen zwischen dem Konzernsitz in Boulogne-Billancourt nähe Paris und der zweitgrössten Stadt der Schweiz.  

Operative Verbesserungen

Auf dem GIMS glänzt Renault in hellem Licht, oder besser ausgedrückt, deren Karossen. So wurde dem Renault Scenic auf der Messe die Auszeichnung «Auto des Jahres» verliehen. «Dies ist ein weiteres Symbol dafür, dass wir wieder im Spiel sind», kommentierte Gilles Le Borgne, Technikchef von Renault, den Preis. Im Spiel ist Renault mittlerweile auch wieder auf operativer Ebene. 2023 konnte der Konzern unter anderem durch Preiserhöhungen sowie einem Anstieg der Verkaufszahlen den Umsatz um 13% auf EUR 52.4 Mrd. steigern. Zudem drehten die Franzosen auf der Ergebnisseite wieder in den positiven Bereich. Nach einem Verlust von EUR 354 Mio. im Zuge der Aufgabe des Russland-Geschäfts in 2022, wies der Konzern für 2023 einen satten Gewinn von EUR 2.2 Mrd. aus. Die operative Marge legte dabei von 5.5% auf 7.9% zu. Für das laufende Jahr peilt der Konzern 7.5% an und hält am Ziel fest, bis 2030 die Schwelle von 10% zu knacken.

Neue Karossen

Auch wenn in diesem Jahr auf den E-Auto-Markt etwas Gegenwind droht, stehen die Zeichen weiter auf Wachstum. In Aussicht gestellt wird ein Absatzwachstum im prozentual niedrigen einstelligen Bereich. Daneben steht eine Modelloffensive an. «2024 werden wir von einer noch nie dagewesenen Anzahl von Fahrzeugeinführungen profitieren, die die Erneuerung der Renault-Gruppe verdeutlichen und gleichzeitig unsere Kostenstruktur weiter optimieren soll», blickt CEO Luca de Meo zuversichtlich nach vorne. Von der Kernmarke Renault werden 7 neue Modelle eingeführt, darunter zwei neue vollelektrische Fahrzeuge mit dem Scenic E-Tech electric mit mehr als 600 km Reichweite sowie dem R5 E-Tech. Letztgenannter, dem eine Schlüsselrolle beim Wandel zu elektrischer und vernetzter Mobilität zufällt, feiert in Genf Premiere. 

Renault möchte in Zukunft auch E-Autos für den kleinen Geldbeutel anbieten. Chef Luca de Meo hat in Genf Gespräche mit Volkswagen über die gemeinsame Entwicklung eines Kleinwagens bestätigt. Dabei möchten sich die beiden Hersteller die Plattform des Renault Twingo teilen. Der neue Elektro-Twingo soll zu einem Preis von weniger als EUR 20‘000 Euro auf den Markt kommen. 

Hoffnungsvolle Aussichten

Während auf dem Autosalon die Messebesucher die Fahrzeuge beklatschen, spenden Börsianer Beifall aufgrund des starken operativen Comebacks in 2023 sowie der angehobenen Dividende. Der Konzern schraubte die Gewinnausschüttung für das vergangene Jahr von zuvor 25 Cent auf EUR 1.85 nach oben und übertraf damit die Markterwartung deutlich. Daraus errechnet sich eine hohe Dividendenrendite von 4.8%. 

Die Renault-Aktie gab zuletzt Gas und testete nach einer monatelangen Seitwärtsfahrt die obere Begrenzung im Bereich von EUR 40. Schafft es der französische Bluechip über diese Hürde hinaus, wäre der Weg auf das Mehrjahreshoch bei EUR 43.96 frei. Die Analystenzunft sieht bei dem CAC-40-Mitglied sogar noch deutlich mehr Platz auf der Oberseite. Das durchschnittliche Kursziel lautet auf EUR 48, das entspricht einem Potenzial von rund einem Viertel.

Anlagelösungen

Risikofreudige Anleger können unter diesen Umständen einen Long-Trade wagen. Für eine kurzfristige Spekulation würde sich das Faktor-Zertifikat (Valor 124946991) der Societe Generale mit einem konstanten Hebel von 8 anbieten. Das Produkt wird auf SWIS Dots gehandelt und verfügt über eine Endloslaufzeit. Ebenso viel Power hat der Call Warrant RNO8LZ der ZKB. Der Strike des Hebel-Papiers befindet sich exakt auf dem oben genannten Konsens-Kursziel von EUR 48. Die Laufzeit endet an Silvester dieses Jahres.

Wer sich dagegen etwas defensiver in der Renault-Aktie engagieren möchte, fasst den frisch emittierten Callable Barrier Reverse Convertible FAHDJB von Julius Bär ins Auge. Die Renditechance beträgt 10.45% p.a., der Risikopuffer solide 53.6%. Sollte dieser bis zum Laufzeitende 31. Januar 2025 ausreichen, wird der Höchstertrag erzielt.

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