Rhodium – das teuerste Edelmetall
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Dieter Haas
Der Kurs von Rhodium eilt von Hoch zu Hoch und ist nicht zu bremsen. Ein Vorgeschmack auf kommende Entwicklungen bei anderen Edelmetallen.
Der Rhodiummarkt wird 2019 angespannt bleiben. Die Marktverhältnisse sind nahezu ausgeglichen. Sowohl Angebot als auch Nachfrage dürften in diesem Jahr leicht ansteigen. Die Leihraten bleiben auf einem hohen Niveau, was ein Indikator für die physische Knappheit ist und festere Preise unterstützt.
Für 2019 wird ein Anstieg der weltweiten Nachfrage in Höhe von 2% erwartet, da sowohl die Nachfrage der Industrie als auch die für Abgaskatalysatoren weiter zunehmen wird. Der auf Abgaskatalysatoren entfallende Anteil der Nachfrage beträgt etwa 80 Prozent und repräsentiert den am stärksten steigenden Bereich der Gesamtnachfrage. Die Automobilnachfrage in den Schwellenländern nimmt zu, und der dortige PKW-Absatz wächst. In den Industrienationen stagniert hingegen die Nachfrage. Der Fahrzeugabsatz verzeichnet nur ein schwaches Wachstum, allerdings erhöhten sich die Katalysatorbeladungen, um die NOx-Emissionen zu senken. Die Abhängigkeit der Rhodiumnachfrage vom Automobilsektor stellt ein gewisses Risiko dar und könnte den Preisauftrieb von Rhodium zumindest bremsen.
Die Förderung von Rhodium wird von den Minen Südafrikas dominiert, die etwa 80 Prozent der primären Produktion liefern. Die weltweite Förderung dürfte Erwartungen zufolge 2019 marginal über dem Vorjahreswert liegen. Die südafrikanische Fördermenge wird leicht ansteigen, diejenige Russlands und Nordamerikas voraussichtlich konstant bleiben. Die sekundäre Rhodiumproduktion aus der Aufarbeitung von Autokatalysatoren dürfte weiter ansteigen. Mehr Fahrzeuge erreichen das Ende des Lebenszyklus und werden verschrottet. Die hohen Preise für Rhodium und Palladium bieten insbesondere in Nordamerika einen zusätzlichen Anreiz zum Recycling.
Allfällige Streiks würden die Rhodiumausbringung – verglichen mit Platin oder Palladium – überproportional belasten und die Markknappheit weiter verstärken. Dem Preis würde hierdurch erneutes Aufwärtsmomentum beschert.
Anlagekonklusion:
Die einzige vernünftige Anlagemöglichkeit in das teuerste Edelmetall offeriert der Kauf des physisch unterlegten Rhodium ETC der Deutschen Bank. Nach der Korrektur seit Mitte März bietet sich derzeit ein vorteilhaftes Einstiegsniveau an.
Quelle: Infront