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payoff Trading Desk

RIB Software: Doppelt gut

09.08.2019 3 Min.
  • Christian Ingerl

Das Software-Unternehmen hebt seine Ziele an und sucht nach neuen Investoren. Zwei überzeugende Fakten, warum die Aktie ihren dynamischen Aufwärtstrend fortsetzen könnte.

Es braut sich was zusammen, in der Vaihinger Strasse 151 im schwäbischen Stuttgart. Unter dieser Adresse ist RIB Software zu finden. Der Spezialist für ERP-Lösungen für das Bauwesen führt derzeit Gespräche mit Investoren. Gleichzeitig gab Grossaktionär und Vorstandschef Thomas Wolf bekannt, seinen Vertrag nicht über das Jahr 2022 hinaus zu verlängern. Sowohl Finanzinvestoren als auch Unternehmen mit strategischem Interesse sieht Wolf als potenzielle Partner.

Hedgefonds positioniert sich

Am Markt wurde schnell spekuliert, dass Big Player wie Autodesk aus den USA oder auch SAP aus Deutschland Interesse haben könnten. In weiser Voraussicht hat sich der aktivistische Investor ENA Investment Capital bereits im April bei RIB Software eingekauft. Laut RIB-CEO Wolf hält der Hedgefonds inzwischen rund ein Zehntel der Anteile.

Jahresziele angehoben

Aber nicht nur eine mögliche Partnerschaft oder Übernahme lassen RIB Software derzeit glänzen. Auch laufen die Geschäfte des Spezialisten für Bauplanungsprogramme blendend. In den ersten sechs Monaten nahm der Umsatz um 48.2% auf EUR 92.5 Mio. zu, das Ebitda um 14.4% auf EUR 21.5 Mio. Einziger Wehmutstropfen: Die Marge legte den Rückwärtsgang ein. Dies sollte allerdings nur temporären Entwicklungen wie hohe Investitionen und mehr Abo-Verträge geschuldet sein.

Da die Pipeline weiterhin gut gefüllt ist, schraubte RIB auch seine Jahresziele nach oben. Die Unternehmensführung erwartet neu einen Umsatz zwischen EUR 200 und EUR 220 Mio. Euro, zuvor war von einer Spanne zwischen 180 bis 200 Mio. Euro die Rede. Das operative Ergebnis soll anstatt EUR 36 bis 46 Mio. auf EUR 45 bis 50 Mio. zulegen.

Aktie gibt Gas

Die RIB-Aktie stürzte in der zweiten Jahreshälfte 2018 ab. Ohne eine grössere Bodenbildung setzte der Tech-Titel dann im Dezember zur Wende an. Seither geht es mit dem Kurs kontinuierlich nach oben. Seit Silvester summiert sich das Plus auf mehr als 50%. Nach der Bekanntgabe der Quartalszahlen sowie der Gespräche mit Investoren schoss die Aktie sogar bis auf EUR 20.98 hoch und verfehlte damit nur knapp das Jahreshoch bei EUR 22.40.

Anlagelösung

Strukturierte Produkte sind bei dem deutschen Nebenwert hierzulande nicht zu finden. Allerdings können spekulative Anleger durchaus über ein Direktinvestment nachdenken. Das Timing dafür könnte aktuell gut sein. Denn nach dem letzten Husarenritt ist die Aktie derzeit auf Konsolidierungskurs. Gehen die Übernahmespekulationen weiter, sollte selbst beim Jahreshoch längst nicht Schluss sein.

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