Royal Dutch Shell – unverhofft kommt oft?
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Dieter Haas
Trotz guter Zahlen im ersten Quartal kommt der Erdölmulti Royal Dutch Shell nicht richtig in die Gänge. Erst, wenn der Erdölmarkt auf grün schaltet, dürfte die Aktie Fahrt aufnehmen.
Am 5. Mai legte Royal Dutch Shell den Quartalsbericht vor. Dabei überraschte Royal Dutch Shell beim Nettoergebnis mit einem satten Plus von 136 % im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der steile Anstieg kam grösstenteils denk Gewinnen im Upstream-Segment zustande. Im Vorjahresquartal verzeichnete das Upstream-Segment Verluste in Höhe von USD 1.4 Mrd.. Im ersten Quartal 2017 betrug der Gewinn in diesem Segment 540 Mio. US-Dollar.
Die Gewinne von Royal Dutch Shell im Gas- und Downstream-Segment stiegen ebenfalls deutlich an. Das Gas-Segment verzeichnete einen Anstieg beim Gewinn in Höhe von 19 %. Die Gasproduktion wuchs um 3,0 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Gewinne im Downstream-Segment stiegen um 24 % auf USD 2.5 Mrd.. Insgesamt trug das Downstream-Segment 64 % zum Gesamtgewinn des Unternehmens bei. Auf das Upstream-Segment entfielen 14 % des Gewinns. Der Gewinn wurde um 8 % durch Kosten minimiert.
Trotz des überraschend guter Quartalsergebnisse gelang es der Aktie bislang nicht, nachhaltig über den 200-Wochendurchschnitt zu steigen, zumal der Ölpreis sich sehr wankelmütig verhält und immer wieder Rückschläge erleidet. Die Spannungen im Zusammenhang mit Katar könnten sich allerdings jederzeit verschärfen, was zu einem kräftigen Anstieg der Erdölpreise führen würde.
Anlagekonklusion:
Die als langweilig angesehene Aktie von Royal Dutch Shell könnte urplötzlich wieder in werden. Noch fehlt der Katalysator im Form höherer Erdölpreise. Die politisch instabile Lage im Nahen Osten (Stichwort: Katar) ist jedoch unberechenbar. Es spricht daher nichts dagegen, den Blue Chip in ein breit diversifiziertes Aktiendepot aufzunehmen.
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Quelle: Bloomberg