SAP: Auf Gewinn programmiert

• Martin Raab
  

Anfang dieses Jahres sorgte der Hedgefonds Bridgewater Associates mit seiner Short-Wette gegen europäische Aktien für Schlagzeilen. Unter den Leerverkaufspositionen befand sich unter anderem SAP. Zugegeben: Auch der deutsche Softwareriese litt stark unter den globalen Börsenturbulenzen in den ersten beiden Monaten. Doch hat sich der Kursverfall längst beruhigt und der DAX-Titel gab zuletzt wieder Gas. Dies blieb auch nicht ohne Folgen für Bridgewater, die ihre Short-Wette auf den DAX-Konzern mittlerweile beendet haben.

Bullishes Signal voraus

Charttechnisch ist die SAP-Aktie soeben in einen interessanten Bereich vorgedrungen. Bei EUR 90 befindet sich eine Widerstandszone aus dem vergangenen Sommer. Zudem verläuft bei EUR 89.50 die 200-Tage-Linie und nur einen Euro tiefer der 100-Tage-Durchschnitt. Letztgenannter hat mittlerweile nach oben gedreht und könnte bei einem weiterhin positiven Kursverlauf schon bald für ein «Golden Cross» sorgen. Zu einem sogenannten goldenen Kreuz kommt es, wenn ein kürzerer gleitender Durchschnitt einen längeren von unten nach oben schneidet.

Von operativer Seite bekommt die SAP-Aktie dabei Schützenhilfe. Europas grösster Softwarekonzern wuchs zu Jahresbeginn überraschend stark. Der Umsatz stieg dank einer hohen Nachfrage nach Cloud-Software um 9% auf EUR 5.26 Mrd. Das Geschäft mit Mietsoftware legte dabei von Januar bis März um währungsbereinigt 31% zu und knackte erstmals die Milliardenmarke. Dies sorgte auch dafür, dass sich das Betriebsergebnis überproportional verbesserte. Auf operativer Ebene verdiente der Konzern EUR 1.235 Mrd.,  ein Plus von 14% gegenüber dem Vorjahr.

Ausblick erhöht

«Wir gewinnen schnell Marktanteile dazu und übertreffen unsere schärfsten Konkurrenten ziemlich leicht», zeigte sich CEO Bill McDermott bei der Zahlenpräsentation optimistisch. Diese Zuversicht spiegelt sich auch in der neuen Prognose wider. Für das Gesamtjahr stellt SAP nun Erlöse zwischen EUR 24.8 und 25.3 Mrd. anstatt der bisher genannten EUR 24.6 bis 25.1 Mrd. in Aussicht. Zudem hob McDermott die untere Spanne für den operativen Gewinn an und rechnet nun mit EUR 7.35 bis 7.5 Mrd.

Die positive News bewegte so manchen Analysten dazu, seine Einstufung zu überdenken. Researchhäuser wie die Credit Suisse, Nord LB, RBC Capital oder auch Kepler Cheuvreux hoben ihre Kursziele an. Eines der höchsten Kursziele gibt weiterhin Goldman Sachs mit EUR 117 aus. Damit hat der DAX-Titel, der auch auf der «Conviction Buy List» der US-Investmentbank steht, aus aktueller Sicht rund 30% Luft nach oben.

Anlagelösung

Mit dem Faktor-Zertifikat SA8LCB der Commerzbank lässt sich eine mögliche Aufwärtsbewegung in den dreistelligen Kursbereich hebeln. Das Open End-Papier verfügt über einen konstanten Hebel von 8. Darüber hinaus befindet sich keine Barriere in der Struktur. Für den aussichtsreichen Produktmechanismus berechnet die Emittentin eine jährliche Gebühr von 0.70%.