Schmolz + Bickenbach – Rückkehr zur Normalität in der Stahlbranche
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Dieter Haas
Schmolz + Bickenbach konnte im ersten Quartal 2017 die Früchte der Arbeit der letzten beiden Jahre ernten und erwartet im weiteren Verlauf ein günstigeres Umfeld für die wichtigsten Abnehmerindustrien.
Schmolz + Bickenbach verfolgt das Ziel, langfristig eine robuste, profitable, innovative und global aufgestellte Unternehmensgruppe für Speziallangstahl zu schaffen. Nach schwierigen Zeiten scheint in den für den Konzern massgebenden Automobilindustrie und im Maschinen- und Anlagebau inzwischen zumindest die Talsohle erreicht. Die Konzernleitung äusserte sich in ihrem Ausblick 2017 zwar betont vorsichtig und erachtet einen Seitwärtstrend als realistisches Szenario. Dennoch geben Signale aus dem Markt Hoffnung auf ein im Vergleich zum Vorjahr insgesamt günstigeres Umfeld in den für die Gesellschaft wichtigsten Abnehmerindustrien.
So konnte Schmolz + Bickenbach im ersten Quartal dank der eingeleiteten strukturellen Massnahmen und Kostensenkungen, die zu einem niedrigeren Break-even-Umsatz geführt haben, ihre operative Profitabilität deutlich verbessern. Im weiteren Jahresverlauf wird die Gruppe ihr Hauptaugenmerk darauf richten, die eigenen Stärken auszubauen. Der Fokus liegt unvermindert auf einer strikten Kostendisziplin. Auf mittlere Sicht will sich Schmolz + Bickenbach zu einem innovativen, nachhaltig profitablen Unternehmen mit einem hohen Anteil an Speziallangstahlprodukten entwickeln. Als finanzielle Mittelfristziele wird eine bereinigte EBITDA-Marge von über 8% im Durchschnitt eines Konjunkturzyklus sowie ein EBITDA-Leverage von kleiner 2.5 angestrebt.
Ob und wie sich der positive Trend der ersten Monate fortgesetzt hat – in den Monaten Januar und Februar stieg der Umsatz im Vergleich zum allerdings schwachen Vorjahr um 12%, darüber dürfte der Capital Markets und Media Day vom 22. Juni Auskunft geben. Die Chancen für eine zaghafte Fortsetzung der Aufwärtsbewegung stehen gut. Die Aktionäre fassen offensichtlich wieder Mut. Nach dem Tiefstkurs im Februar 2016 hat sich der Wert der Aktie in zwei Schritten (Februar-April 2016, sowie ab Februar 2017) erhöht.
Anlagekonklusion:
Liebhaber von Schweizer Nebenwerten sollten die Aktie von Schmolz + Bickenbach wieder in ihre Watchliste aufnehmen. Die Markttechnik lässt hoffen, dass sich der zaghafte Aufschwung der vergangenen Monate fortsetzt. Bis zum Allzeit-Hoch von CHF 13.98 vom 16. Juli 2007 ist es allerdings noch ein weiter Weg.
Spekulative Investoren finden im Long Mini-Future FSBAAU eine überlegenswerte, sehr risikoarme Investition. Etwas knackiger, aber ebenfalls relativ vorsichtig, ist der bis 15.Dezember 2017 laufende Call-Warrant STBRU, dessen Strike bei 0,74 liegt.
Quelle: Bloomberg
Quelle: Bloomberg