Seltene Erden – macht China ernst?
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Dieter Haas
Im schwelenden Handelskonflikt zwischen USA und droht China den USA mit einem Exportverbot seltener Erden. Das würde den beiden Tracker-Zertifikaten RAREM und RARETQ mächtig Auftrieb verleihen.
China hat fünf Optionen mit denen Sie den USA im schwelenden Handelskonflikt Schaden zufügen kann.
Option 1: Abwertung des Yuan, um die negativen Effekte der Zölle abzufedern. In den letzten Monaten hat China in einem kleineren Ausmass bereits zu diesem Mittel gegriffen.
Option 2: Verkauf von US-Staatsanleihen. Das hätte negative Auswirkungen auf die langfristigen US-Zinsen. Bis dato hat China von diesem Mittel Abstand genommen. Sie hat jedoch in den vergangenen Monaten ihren Bestand zumindest nicht weiter ausgebaut.
Option 3: Blockierung des Zugangs zum chinesischen Marktes für US Unternehmen speziell des Finanzsektors. Hier hat China einen Handelsüberschuss.
Option 4: Begrenzung der US Ölimporte. China ist einer der grössten Importeure von US-Öl im Umfang
Option 5: Ein Exportstopp für Seltene Erden. Diese Option wird offenbar gegenwärtig von der chinesischen Regierung in Erwägung gezogen als Retourkutsche für die Erhöhung der Zölle durch die US-Regierung. Das hätte ernsthafte Konsequenzen für die Weltwirtschaft im Allgemeinen und die Spitzentechnologie im Speziellen. China kontrolliert den globalen Markt für seltene Erden. Es produziert mehr als 92% der Weltproduktion. Diese Metalle sind äusserst wichtig für die Spitzentechnologie. Hier gibt es für die USA keinen Ausweg, um den Wegfall chinesischer Exporte in irgendeiner Form zu kompensieren.
Anlagekonklusion:
Wer auf eine Eskalation des Handelskonfliktes setzt, der ist gut beraten, sich den Bereich der seltenen Metalle genauer unter die Lupe zu nehmen. Anleger haben bspw. die Möglichkeit, den in den USA kotierten ETF REMX von VanEck zu kaufen. Er repliziert den Basiswert MVIS Global Rare Earth/Strategic Metals Index (MVREMXTR).
Hierzulande gibt es zwei an der SIX Swiss Exchange kotierte Tracker-Zertifikate. Einerseits RAREM der BNP Paribas und andererseits das Anfang Februar 2019 emittierte Tracker-Zertifikat RARETQ der Leonteq Securities. Noch ist der Exportbann lediglich eine Drohung Chinas. Bleibt die US Regierung aber weiterhin stur auf ihren Positionen, dann muss über kurz oder lang wohl mit der Umsetzung dieser Drohung gerechnet werden!
Quelle: Swissquote