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payoff Trading Desk

SMI – «Beware the Ides of March»

13.03.2018 3 Min.
  • Dieter Haas

Das Schweizer Blue Chip Barometer SMI hat in den vergangenen Wochen spürbar an Dynamik verloren. Die Markttechnik wird am Freitag oder Montag ein mittel- bis längerfristiges Verkaufssignal (Death Cross) liefern.  

Den grosskapitalisierten Schweizer Blue Chips, die den Swiss Market Index dominieren, versprühen für die kommenden Monate wenig Phantasie. Roche leidet unter Patentabläufen, was mit neuen Produkten derzeit nicht vollständig kompensiert werden kann. Nestlé vermochte mit seinen Daten die Anlegerschaft ebenfalls nicht zu beeindrucken. Das organische Wachstum von 2.4% im vierten Quartal blieb deutlich hinter den Erwartungen. Die schwache Umsatzentwicklung gegen Ende 2017 lässt Zweifel aufkommen, ob der Konzern im 2018 das angestrebte organische Wachstum von 2% bis 4% erreichen kann. Exportorientierten Unternehmen dürften wenig Freude haben an der eingetretenen Frankenstärke zum US-Dollar. Eine Akzentuierung der Entwicklung würde sich zweifellos negativ auf die Gewinne im laufenden Jahr auswirken.

Die Analysten sind unvermindert guten Mutes und rechnen gemäss dem Durchschnitt der von Bloomberg erfassten Teilnehmer innert 12 Monate mit einem Kursziel beim SMI von 9’936.58 Punkten, was einem Plus von rund 11% entspräche. Markttechniker haben derzeit jedoch wenig Freude am Kursbild des SMI. Der am Freitag oder Montag anstehende Death Cross (50-Tage-Durchschnitt bricht den 200-Tage-Durchschnitt von oben) signalisiert eine mittel- bis längerfristige Trendwende. Ein Signal, das in der Vergangenheit eine grosse Verlässlichkeit aufwies. Es gab kaum Fehlsignale (siehe payoff magazine 03/2018).  

Die Zinspolitik der US-Notenbank lässt ebenfalls wenig Phantasie aufkommen an den Aktienmärkten. Erst ein Abrücken oder ein deutliches Anheben der angepeilten Inflationsziele könnte den globalen Börsen wieder Schub verleihen. Bis dahin stecken nahezu alle in einer Konsolidierungsphase mit der Gefahr eines weiteren Abbröckelns. Die neue Handelspolitik der USA wird wohl über kurz oder lang in einen Handelskrieg ausarten, was sich dämpfend auf das Weltwirtschaftswachstum auswirken wird. 

Anlagekonklusion:

Bis auf weiteres sollten sich Anleger defensiver verhalten, was Anlagen in Schweizer Blue Chips anbelangt. Erst wenn mindestens einer der drei Musketiere Novartis, Nestlé und Roche wieder klare Auftriebstendenz erkennen lässt, dürfte die gegenwärtige Schwäche des SMI nachhaltig überwunden werden.

Markttechnisch betrachtet, würde ein Golden Cross die wiedergewonnene Dynamik signalisieren. Absicherungsstrategien oder Renditeoptimierungsprodukte wie bspw. der BRC RSMADV der Bank Vontobel haben derzeit daher Hochkonjunktur. Vorsichtige Anleger können auch auf Kapitalschutzprodukte mit einer 100%-Partizipation setzen wie bspw. LTQJDR von Leonteq Securities. Spekulative Investoren gehen mit gezielten Shorts ans Werk, wie dem auf Swiss Dots gehandelten, endlos laufenden KO-Short 39809260 der Bank Vontobel.   

 

Quelle: Bloomberg

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