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Spanien: Berechtigte Comeback-Chancen

03.11.2017 3 Min.
  • Martin Raab

Die Katalonien-Krise ist derzeit das vordergründige Thema in Spanien. Doch schon bald könnte die starke Wirtschaft wieder in den Fokus rücken und für noch mehr Schwung an der Madrider Börse sorgen.

Negative Schlagzeilen beherrschten in den vergangenen Wochen das Bild von Spanien. Der Streit zwischen Katalonien und Madrid eskalierte und führte zu einem Strafverfahren gegen den abgesetzten Regionalpräsidenten Carles Puigdemont. Die Börse sah die Auseinandersetzung nicht gerne und machte sich auf den Rückzug. Seit dem Mehrjahreshoch im Mai verlor der spanische Leitindex IBEX 35 in der Spitze rund ein Zehntel an Wert.

Europäischer Wachstumsstar

Vollkommen in den Hintergrund geriet dadurch die starke wirtschaftliche Verfassung des Landes. 2015 und 2016 wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um jeweils mehr als 3%. Und auch im laufenden Jahr wird nach Schätzungen des IWF diese Marke überschritten werden. Dass die Katalonien-Krise kurzfristig kaum Auswirkungen auf die Konjunktur hatte, zeigt sich in den neuesten BIP-Zahlen. Die Wirtschaft expandierte zwischen Juli und September um 0.8%. Das war nur eine minimale Verschlechterung gegenüber dem Vorquartal, in dem das Plus 0.9% betrug. Folglich bleibt Spanien eines der am schnellsten wachsenden Länder auf dem alten Kontinent. Zum Vergleich: Für den Euro-Raum wird im dritten Quartal mit einem Zuwachs von 0.5% gerechnet. Verbesserungen zeigen sich zudem am Jobmarkt. So ging die Arbeitslosenquote weiter auf 16.4% zurück. Anfang 2013 lag diese noch bei rund 27%.

Die Auseinandersetzung mit Katalonien könnte dennoch dazu führen, dass sich das Wachstum kurzfristig etwas abschwächen wird. Daher schraubte die Regierung in Madrid ihre Prognose für das Wachstum im kommenden Jahr vorsichtshalber von 2.6% auf 2.3% zurück. Doch liegt auch diese Rate noch deutlich über dem Durchschnitt. Für Westeuropa rechnet der IWF in 2018 mit einem Plus von 1.8%.

Günstig bewertet

Während die Wirtschaft überdurchschnittlich wächst, ist der Aktienmarkt unterdurchschnittlich bewertet. Mit einem KGV von 13.8 notiert der IBEX 35 deutlich unter dem EURO STOXX 50, der es auf einen Wert von 14.2 bringt. Mit 17.7% liegt das erwartete Gewinnwachstum im laufenden Jahr knapp 6 Prozentpunkte über dem des Eurozone-Gradmessers. Auch hinsichtlich der Dividende geht der Punkt an den spanischen Leitindex: 3.8% vs. 3.6%.

Zuletzt läutete der IBEX 35 die Wende an der Börse ein. Mit einem Vorstoss über die 10’400er-Marke durchbrach der Index den kurzfristigen Abwärtstrend. Dabei wurde auch die 100-Tage-Durchschnittslinie überwunden. Das nächste Ziel ist nun der Widerstandsbereich bei 10’600/10’700 Punkte. Sollte diese Hürde ebenfalls bezwungen werden, steht einem Test des 5-Jahreshochs nichts mehr im Wege.  

Anlagelösung:

Wer darauf setzen möchte, dass der spanische Leitindex wieder zu seinem Aufwärtstrend zurückfindet, der kann mit dem Tracker ETIBX der UBS vollständig an dem Basiswert partizipieren. Obwohl die Dividenden berücksichtigt werden, fällt keine laufende Gebühr an. Die Laufzeit es Produkts ist unbegrenzt.

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