Steigendes Interesse

• Dieter Haas
  

Seit dem Allzeithoch des Goldpreises in USD im Jahre 2011 ging es beim gelben Metall bis Ende 2015 kontinuierlich talwärts. Während sich die Verluste beim Gold einigermassen in Grenzen hielten, waren die Kursverluste der Goldminenaktien erheblich. Die meisten Aktien von Goldminen reagieren um den Faktor 2 auf die Bewegungen des Goldpreises. Steigende Goldpreise führen daher in der Regel zu überdurchschnittlich Kurssteigerungen und umgekehrt. Seit 2016 hat Gold Boden gefunden und ist im Frühsommer 2019 aus der seit Mitte 2016 intakten Seitwärtsbewegung nach oben ausgebrochen. Zwar vermochten auch die Goldminenaktien davon zu profitieren. Ihre Aufwärtsbewegung war bislang jedoch noch eher moderat. Es gelang ihnen bisher nicht, das im Spätsommer 2016 erreichte Hoch zu übertreffen. Die Skepsis der Anleger und Sünden der Vergangenheit waren dafür mitverantwortlich. Mittlerweile beginnt die Zurückhaltung aber zu bröckeln, zumal die Minenwerte in den letzten beiden Quartalen mit sehr guten Ergebnissen aufwarten konnten und dank dem sich im Aufwärtstrend befindlichen Basiswert über intakte Zukunftsperspektiven verfügen. Die stetig ansteigenden globalen Schulden lassen sich wohl nur über eine Inflationierung abbauen. Aussagen der Verantwortlichen der US-Notenbank oder der EZB deuten klar in diese Richtung. Für Gold und Goldminenaktien dürften die jüngsten Kursgewinne daher erst der Anfang einer länger andauernden Hausse sein.

«In einer Aufwärtsbewegung sind es die Goldminenwerte, die die Richtung vorgeben.»

Keine Experimente
Für Anleger empfiehlt es sich, auf fokussierte, passive Gold-ETFs zu setzen. Ein diesbezüglich vortrefflicher Basiswert ist der NYSE Arca Gold Bugs Index (HUI), der die wichtigsten Goldproduzenten umfasst. Dank der Fokussierung auf die Blue Chips zählt HUI zu den performancestärksten Subindizes des Sektors. In der gegenwärtigen Marktphase, in der weiterhin die Blue Chips mehrheitlich den Ton angeben, dürfte dies besonders gelten. Das Branchenbarometer enthält derzeit 19 Indexmitglieder. Die zwei grössten Indexpositionen (aktuell Newmont Mining und Barrick Gold) werden an jedem Indexanpassungstag mit 15%, die drittgrösste Position (aktuell Agnico Eagle) mit 10% und die restlichen 60% gleich gewichtet. Die letzten Quartalsergebnisse bescherten den meisten Standardwerten des Sektors sehr gute Ergebnisse. Die Aktien zeigten sich daher zuletzt widerstandsfähig gegenüber dem seit September leicht nachgebenden Goldpreis. Ein klares Indiz für die unterschwellig positive Tendenz.

Starker Jahresauftakt im statistischen Durchschnitt
Sowohl Gold als auch Goldminenwerte weisen typische Saisonmuster auf. Für Goldminen war in der Vergangenheit der Zeitraum von Mitte November bis Anfang Juni die lukrativste Phase. Nimmt man die letzten Wochen zum Massstab, dann spricht alles dafür, dass dieses Muster sich aktuell wiederholt. Würde es Gold zudem gelingen aus seiner Korrekturphase zu Jahresbeginn nach oben auszubrechen, dann stünden die Vorzeichen für die Goldminenwerte ganz besonders günstig und der ETF CBGOLD könnte im zweiten Anlauf sein Zwischenhoch aus dem Jahre 2016 endlich übertreffen.