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payoff Trading Desk

Sunrise: Ein Deal mit Hürden

13.09.2019 3 Min.
  • Christian Ingerl

Die Spannung steigt beim heimischen Telekomkonzern Sunrise. Mehrere Aktionäre stemmen sich gegen die Übernahmepläne von UPC. Börsianern scheint dies zu gefallen.

Milliardenschwere Übernahmen sind im Telekomsektor zwar nichts ungewöhnliches, allerdings gehen sie in letzter Zeit nicht problemlos über die Bühne. So ist die seit langem geplante Fusion des US-Mobilfunkanbieters Sprint durch T-Mobile US noch immer nicht vollzogen worden. Zahlreiche US-Staaten wehren sich mit Kartellklagen gegen das Vorhaben.

Auch die Übernahmepläne der hiesigen Sunrise sind ins Stocken geraten. Das Unternehmen möchte den Kabelnetzbetreiber UPC für CHF 6.3 Mrd. schlucken, um damit auf den Platzhirsch Swisscom aufschliessen zu können. Hier sind es weniger kartellrechtliche Probleme, die dem Unternehmen in die Quere kommen. Vielmehr stemmen sich Anteilseigner gegen den Deal. So zum Beispiel Grossaktionär Freenet, der rund ein Viertel der Sunrise-Aktien in seinem Besitz hat. Die Deutschen stören sich nicht nur an dem hohen Kaufpreis, auch die geplanten Synergien stellen sie in Frage.

Der Widerstand wächst

In dieser Woche bekam Freenet nun gewichtigen Beistand. Die Luxemburger Fondsfirma Axxion, die ein Vermögen von rund EUR 9 Mrd. verwaltet, hat die Abwahl von Präsident Peter Kurer und dem Mitglied Jesper Ovesen beantragt. Die Ablösung soll Teil der nächsten ausserordentlichen Generalversammlung, die im Herbst stattfinden soll, sein. Der Vorstoss des Investors gibt Freenet-Chef Christoph Vilanek Rückenwind: «Wir sind mit der Situation nicht zufrieden und es hat sich bereits in den vergangenen Wochen deutlich gezeigt, dass wir damit nicht allein sind.»

Auch der aktivistische Investor Active Ownership Capital (AOC) hält von dem geplanten Deal nichts. «Wir glauben, dass die Transaktion CHF 2.0 bis 2.5 Mrd. zu teuer ist», sagte AOC-Partner Florian Schuhbauer gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Damit ist klar, die Luxemburger Beteiligungsgesellschaft wird die Übernahme nicht unterstützen.

Technisches Kaufsignal

Noch ist zwar längst nichts entschieden, der Gegenwind wird allerdings grösser. Entscheidend wird sein, ob Sunrise das Gros der Aktionäre von seinen Plänen überzeugen kann oder ob das Gegenbündnis die besseren Karten hat. Börsianer scheinen sich auf die Seite der Opposition geschlagen zu haben. In den vergangenen Wochen bewegte sich die Sunrise-Aktie stetig nach oben. Mit Bekanntwerden der jüngsten Gegenbewegung schaffte der Valor sogar den Ausbruch über die 200-Tage-Linie. Dies könnte bei charttechnisch versierten Anlegern für Anschlusskäufe sorgen. Das nächste Ziel ist das Drei-Monats-Hoch bei CHF 78.65. Auf der Unterseite steht dem Titel der Bereich von CHF 72 als solide Unterstützungszone zur Verfügung.

Anlagelösungen

Eine Spekulation auf eine weitere Aufwärtsbewegung lässt sich mit dem Warrant SUNWBU von der UBS umsetzen. Der Hebel beträgt 6.2, der Strike liegt mit CHF 76 auf dem aktuellen Kursniveau. Folglich befindet sich der Schein bereits im Geld. Am 20. März 2020 endet die Laufzeit. Sollte die Sunrise-Aktie keinen weiteren Boden mehr gutmachen können, wäre der Barrier Reverse Convertible RSRA5V der Bank Vontobel ein passendes Produkt. Das Papier wirft bei einem Risikopuffer von 24% einen Ertrag von 5.8% p.a. ab.

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