Tesla: Die Irrfahrt geht weiter
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Christian Ingerl
Gründer und Vorstandschef Elon Musk tut sich weiterhin schwer, seine vollmundigen Versprechen einzuhalten. Kein Wunder also, dass auch die Aktie feststeckt.
Der Parcours, auf dem sich der US-Elektroautobauer Tesla bewegt, bleibt weiter holprig. Auch im dritten Quartal konnte der Konzern nicht positiv überraschen. Im Gegenteil: Die Auslieferungen blieben sogar leicht hinter den Erwartungen zurück. Von Juli bis September wurden rund 97’000 E-Autos verkauft, Analysten hatten dagegen mit 97’477 Fahrzeugen gerechnet. In einer E-Mail an seine Mitarbeiter hatte CEO Elon Musk sogar 100’000 Exemplare in Aussicht gestellt. Das Wachstum ist ebenfalls mit einem Plus von 1.9% gegenüber dem 2. Quartal nicht beeindruckend. Im Vergleich zum 3. Quartal 2018, in dem 83’500 Fahrzeuge verkauft wurden, lag der Zuwachs bei 16.2%.
Nachfrage nach Model 3 steigt
Auf dem absteigenden Ast sind die beiden Luxusmodelle S und X, die immer mehr Konkurrenz durch kürzlich eingeführte E-SUVs von Audi und Jaguar Land Rover bekommen. Die Auslieferungen der beiden hochpreisigen Modelle ging gegenüber dem zweiten Quartal sogar zurück. Besser lief es dagegen beim Hoffnungsträger Model 3. Hiervon wurden 79’600 Limousinen an Kunden übergeben, was geringfügig über den Schätzungen lag. Von einem grossen Wachstumstempo kann aber dennoch nicht die Rede sein, das Plus gegenüber dem Vorquartal betrug 2.6%. «Wenngleich das Model 3 das bei weitem absatzstärkste ist, verdient Tesla mit diesem doch deutlich weniger als mit den hochpreisigeren Modellen S und X», konstatiert Nord LB-Analyst Frank Schwope.
Jahresziele in Gefahr
Spannend wird nun, wie sich Telsa beim Ergebnis im dritten Quartal geschlagen hat. Den Zwischenbericht legt der Autobauer am 22. Oktober vor. Der Analystenkonsens geht derzeit von einem negativen Wert aus. Im vierten Quartal möchte Tesla nach früheren Angaben profitabel arbeiten. Darüber hinaus hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, im Gesamtjahr 360’000 bis 400’000 Fahrzeuge auszuliefern. Dies bedeutet, dass Tesla im Schlussviertel richtig Gas geben und mindestens 104’800 Fahrzeuge ausliefern muss, um das untere Ende seiner Jahresprognose zu erreichen. Nicht jeder Experte ist davon überzeugt, dass dies CEO Elon Musk gelingen wird. «Es sieht so aus, als ob die Prognose etwas fragwürdig wird», mein beispielsweise Craig Irwin, Analyst bei Roth Capital Partners.
Aktie im Leerlauf
Börsianer zeigten sich enttäuscht von den jüngsten Zahlen und die Aktie stürzte kurzfristig ab, konnte sich aber im Bereich von USD 230 stabilisieren. Auf diesem Niveau verläuft derzeit die 100-Tage-Linie. Unter dem Strich läuft der Kurs von Tesla bereits seit Wochen seitwärts in einer Spanne zwischen USD 250 und USD 210. Der übergeordnete Trend ist allerdings immer noch negativ. Seit Jahresbeginn befindet sich der Titel knapp 30% in den Miesen.
Anlagelösungen
Wer nicht daran glaubt, dass es der Autokonzern in diesem Jahr noch in die Gewinnzone schaffen wird, kann mit dem Short Mini Future FLBRZU der UBS eine weitere Abwärtsbewegung beschleunigen. Das Produkt verfügt über einen Hebel von 5.5, der Stopp-Loss-Level befindet sich bei USD 270.6518. Für den Fall, dass Tesla dagegen seine Seitwärtsfahrt fortsetzen wird, wäre der Barrier Reverse Convertible RTSAUV der Bank Vontobel das passende Instrument. Das Produkt stellt eine hohe Seitwärtsrendite von 12% p.a. in Aussicht. Die Barriere befindet sich bei USD 117.57 und damit rund USD 120 oder 50% vom aktuellen Niveau entfernt. Die Laufzeit endet am 25. Mai 2020.