Tesla: Nicht vor Ort, und doch in aller Munde
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Wolfgang Hagl
Am 14. März stellt Tesla in Los Angeles Model Y vor. An der Wall Street konnte der Elektroautopionier mit der Ankündigung des neuen SUVs nicht punkten – hier steht die Frage nach der Profitabilität des Unternehmens im Vordergrund.
Elon Musk ist ein viel beschäftigter Mann – ein Blick auf den Twitter-Kanal des US-Milliardärs reicht, um diese Erkenntnis zu gewinnen. An den vergangenen Tagen dominierte ein Testflug der «Crew Dragon» die Tweets. Die von Musks Unternehmen SpaceX gebaute Raumkapsel dockte erfolgreich an der Internationalen Raumstation an. Kurz darauf betrat die Besatzung der ISS erstmals das Vehikel, in dem sich eine Testpuppe befand. «Ich bin emotional ein wenig erschöpft», kommentierte Elon Musk die bahnbrechende Mission.
Insofern ist es durchaus verständlich, dass er nicht dabei ist, wenn am heutigen Donnerstag der Genfer Autosalon eröffnet wird. Der ebenfalls von Musk geführte Elektroautobauer Tesla fehlt auf der Ausstellerliste. Und doch dürften die Kalifornier beim Branchenschaulaufen in der Westschweiz in aller Munde sein. Schliesslich hat Musk nur wenige Stunden nachdem die Klappe der «Crew Dragon» geöffnet worden war, via Twitter einen neuen SUV angekündigt. Am 14. März, also noch während des Autosalons, soll in Los Angeles Model Y vorgestellt werden. Es wird dem Tesla-CEO zufolge etwa 10% grösser sein als das Model 3 und entsprechend mehr kosten. Um dieselbe Batterie verbauen zu können, gibt sich das Unternehmen beim neuen Fahrzeug mit einer etwas geringeren Reichweite zufrieden.
Investoren konnte Elon Musk mit seinen jüngsten Tweets nicht vom Hocker reissen. Vielmehr startete die Tesla-Aktie mit deutlichen Verlusten in den März. Ende Februar hatte das Unternehmen einen radikalen Schritt unternommen. Zukünftig sollen die Elektrofahrzeuge nur noch im Internet vertrieben werden. In Nordamerika wird der Autokauf dem Unternehmen zufolge via Smartphone innert 1 Minute möglich sein. «Diese Möglichkeit wird es bald weltweit geben», schreibt Tesla auf seinem Blog. Im Mittelpunkt des Strategieschwenks steht das Model 3. Tesla kann den Mittelklassewagen nun für den seit längerem in Aussicht gestellten Basispreis von USD 35’000 offerieren. Eine Version mit etwas mehr Reichweite und Höchstgeschwindigkeit soll für einen Aufschlag von USD 2’000 zu haben sein.
Weniger der Vorstoss im Vertrieb als vielmehr eine weitere Aussage von Elon Musk könnte die Wall Street vergrault haben. Während einer Medien-Telefonkonferenz räumte er ein, dass Tesla im laufenden Quartal nicht profitabel sein wird. Mitte Januar hatte das Unternehmen noch einen kleinen Gewinn für möglich gehalten. Bis die Fakten auf dem Tisch liegen, müssen sich Anleger noch etwas gedulden. Laut Reuters wird der Branchenpionier die Zahlen für das 1. Quartal 2019 am 30. April vorlegen.
Anlagekonklusion:
Nachdem die Tesla-Aktie ein weiteres Mal an der 200-Tage-Linie abgeprallt ist, scheint sie mehr denn je in einem übergeordneten Seitwärstrend gefangen zu sein. Auf eine Fortsetzung dieser Konstellation zielt der Autocallable Barrier Reverse Convertible KDAKDU ab. Dank der hohen Volatilität von Tesla stellt das UBS-Produkt eine satte Rendite von 17.7% p.a. in Aussicht. Voraussetzung: Der Basiswert fällt nicht auf oder unter die Barriere bei USD 154.39. Momentan verfügt Tesla über ein Polster von 44.6%. Wer dagegen mit einem neuen Anlauf in Richtung 200-Tage-Linie rechnet, kann zum Long Mini-Future MTSAJV greifen. Im Fundus der Bank Vontobel findet sich auch die Short-Variante MTSAHV.