«The Week»: Boeing begeistert weiter: +105% in einem Jahr

• François Bloch
  

English Summary: Implenia (IMPN SW) continues its bull run. – New stock recommendation S&P Global (SPGI US) has gained more traction over the last days. – Tapestry (TPR US) makes readers of the Trading Room happy. – UBS has a very hot product in its shelfs: Outperforming its benchmark by far. – Basel based pharmaceutical companies under pressure: What is the next turn? – Amazon (AMZN US) gains even more traction. – UBS offers heavy premiums on austriamicrosytems, what is the reason behind it? – Boeing (BA US) speeds up. – New record highs for our special selections at the New York Stock Exchange.    

Auf Rekordkurs befindet sich die letztwöchige Neuempfehlung S&P Global (Börsensymbol: SPGI US): +13.2% seit dem Jahresanfang für den Indexprovider, welcher eine stolze Marktkapitalisierung von 47.6 Milliarden US$ aufweist. Im Hinblick auf das Jahr 2019 fällt das Kurs-/Gewinnverhältnis auf unter 20 Punkte, womit der konservative Anleger ohne weiteres an diesem Investment festhalten kann. Ausgezeichnet ist das technische Kursbild. Als nächster Chartpunkt nach oben wird die Marke von 199.30 US$ (aktuell: US$ 191.67) anvisiert. Am 28. April 2018 folgen die nächsten Quartalszahlen und dort sollte der positive Ergebnistrend nochmals unterstrichen werden. (Nachladen unter allen Marktumständen)

In einer ausgezeichneten Form präsentiert sich der Zürcher Immobilienentwickler Implenia (Börsensymbol: IMPN SW): Nach einem Krebsgang im 2017 dreht der mit  1.35 Milliarden Franken bewertete Titel mächtig auf. Der Kurszuwachs von +10.93% im 2018 ist  beeindruckend, denn im weltweiten Branchenkontext wird der Immobilienentwickler nur noch vom US Wert Fluor (Börsensymbol: FLR US) in Sachen Performance übertrumpft. Auf jeden Fall, sollten Sie weiterhin an Ihren Positionen festhalten, denn die Aussichten für das Geschäftsjahr 2018 stehen unter einem besonders guten Stern. Insbesondere die Tochtergesellschaften in Frankreich und Norwegen, stehen vor signifikanten Anschlussverträgen, wie die bestens informierte Gerüchtequelle zu berichten weiss. Mit einer Dividendenrendite von knapp unter 3% in harten Schweizer Franken wird der Anleger für sein Engagement bestens belohnt. Ich gehe davon aus, dass der Titel bis Ende Sommer 2018 nochmals 6% ansteigen sollte, bevor erste Investoren Ihre Positionen mit signifikantem Gewinn abstossen werden. (Halten) 

Bald ist die obere Kursschwelle bei der „Trading Room“ Empfehlung Tapestry (Börsensymbol: TPR US) erreicht. Interessanterweise haben verschiedene Analysten Ihre Gewinnschätzungen im Laufe der letzten Woche beim US Lifestyle Brand signifikant erhöht, womit das Kurs-/Gewinnverhältnis für das Jahr 2019 auf unter 17 Punkte fällt. Damit ist die Rückschlaggefahr beim mit 14 Milliarden US$ bewerteten Titel für den ersten Moment gebannt. Falls Sie sich noch mit Kaufen beeilen und vor dem ex Dividendendatum am 8. März 2018 Ihre Positionen erstanden haben, können Sie von einer signifikanten Ausschüttung profitieren. Zusätzlich empfehle ich Ihnen, einen gedeckten Call auf sechs Monate in Position zu bringen, wobei der Ausübungspreis über dem aktuellen Kurs von 50.65 US$ liegen sollte. In Sachen maximales Kursziel bis Ende Spätsommer 2018 sehe ich einen Wert von 53.10 US$ voraus. Meine Preisschätzung ist deshalb so moderat, weil der Titel schon im 2018 rund 14,5% vorwärts gemacht hat. (Kaufen nur im Zusammenhang mit gedeckten Calls) 

Aufgepasst heisst es bei den mittelkapitalisierten Biotechnologiewerten aus dem Dreiländereck. Unter Druck steht insbesondere Santhera Pharmaceuticals (Börsensymbol: SANN SW), welche innerhalb eines Jahres rund 63.1% an Wert einbüsste. Der Spezialist für neuromuskuläre Erkrankungen und Stoffwechselerkrankungen, weist nur noch eine Marktkapitalisierung von 175 Millionen auf. In der Spitze mussten Sie fast 135 Franken pro Aktie hinblättern, jetzt erhalten Sie das gleiche Papier für 26.72 Franken. Leider kann ich auch auf diesem tiefen Niveau keine Kaufempfehlung aussprechen und halte an meiner Short-Empfehlung fest. Keinen Deut besser ergeht es Evolva (Börsensymbol: EVE SW): -40.4% innert den letzten zwölf Monaten für den 219.2 Millionen Franken Titel aus Reinach. Interessant bei der Firmenstruktur ist die Position des CFO, Oliver Walker. Einst war er beim weltweit grössten Hörgeräteproduzenten der Welt  in gleicher Funktion tätig und trug massgeblich bei, dass die damalige Phonak einen Höhenflug vollziehen konnte. Leider bin ich auch hier negativ gestimmt, obwohl der hochkarätige Transfer die Aktie über kurz oder lang nach oben treiben sollte. Seit Dezember 2016 ist Walker bei der Evolva tätig. Hochspannung ist für den Dienstag angesagt: Basilea Pharmaceuticals (Börsensymbol: BSLN SW) präsentiert seine Jahreszahlen 2017. Der entscheidende Punkt wird der Ausblick sein. Gelingt es den Cash-Drain auf unter 2.5 Millionen Franken pro Monat zu drücken oder nicht? Die Erfolgsmeldungen haben an Kadenz in den letzten Monaten an Tempo zugenommen, doch solange auf monatlicher Basis, Verluste geschrieben werden, gilt es noch keine Positionen unter dem Aspekt, Börsenspekulation zu erstehen. Fürs Geschäftsjahr 2017, haben die Analysten Ihre Umsatzerwartungen in den letzten Tagen berechtigterweise nach oben geschraubt, doch auch  diese Korrektur führt nicht zu einem Meinungsumschwung meinerseits. (Abwarten)

Der weltweit führenden Online-Versandhändler Amazon (Börsensymbol: AMZN US) erreichte am Freitagabend an der New Yorker Börse einen neuen absoluten Rekordstand: 1500 US$ pro Aktie. Trotz einem Zuwachs von 28.3% seit dem Jahresanfang 2018 ist die Haussetendenz noch nicht abgeschlossen: Der mit 719 Milliarden US$ bewertete NASDAQ Champion, stösst in ganz neue Dimensionen vor. Dank einer erfolgreichen Expansion ins Cloud Business, wird der Firma eine ganz neue Bewertungsdimension zugesprochen, welche den Titel in Richtung 1622 US$ pro Aktie treiben könnte. Im Hinblick auf die nächsten Quartalszahlen am 27. April 2018 empfiehlt es sich, Positionen zu erstehen, um von der weiterhin haussierenden Tendenz zu profitieren.  Dieser sehr positive Ausblick wird durch eine optimistische Einschätzung seitens der Analysten verstärkt: Für das Jahr 2019 wird ein Kurs-/Gewinnverhältnis von unter 99 Punkten in Aussicht gestellt. Auf dieses Datum hin sollte der Internetgigant einen Umsatz von über 280 Milliarden US$ erreichen. Dadurch sollte das Verhältnis von Marktkapitalisierung zu Umsatz auf unter 2.5 Punkte fallen, was für Amazon einen neuen Tiefststand bedeuten würde und damit die Bewertungsthematik in ein weit positiveres Bild rücken sollte. Dadurch erhält Amazon aufgrund der unternehmerischen Erfolge eine immer realistischere Bewertung, was auch die Preisvolatilität des Börsenkurses merklich reduzieren wird. All diese Aspekte sprechen im verstärkten Mass für Amazon, eine Aktie, welche einst eine Bewertung aufwies, welche in keiner Form nachvollziehbar war. (Kaufen unter allen Marktumstände)  

Stark unterwegs ist das Wunderprodukt FI Enhanced Large Cap Growth ETN (Börsensymbol: FBGX US) aus dem Hause UBS: Seit dem Jahresanfang ist das Hebelprodukt mit dem Faktor 2 auf dem Russel 1000 Growth Index ausgezeichnet unterwegs: +9%, während der konservativer ausgerichtete S&P 500 Index nur einen Zuwachs von 2.76% verzeichnen konnte. Mit einem täglichen Handelsvolumen von 4337 Einheiten über die letzten drei Monate,  wird die erhöhte Attraktivität des Produktes unterstrichen. Mehr als famos ist hingegen die Performance über ein Jahr: +56%, während der S&P 500 Index auf „nur“ 18.34% kam. Jetzt verstehen Sie, weshalb dieses Produkt  immer wie populärer wird. Eine Abfrage auf Bloomberg brachte ein Anlagevolumen von 1.465 Milliarden US$ hervor. Somit dürfte die Frage geklärt sein, ob die UBS das Produkt beibehält oder nicht. Wichtig bei aller Euphorie: Setzen Sie eine Stopp-Loss Marke bei 215 US$ (Aktuell: US$ 247.66), welche wir graduell erhöhen. Aufgrund des Hebelfaktors, welcher auf quartalsweise angepasst wird, dürfen Sie dieses Produkt nicht wie ein normales Wertpapiere behandeln: Die Schwankungen in beide Richtungen sind enorm, zum Guten wie auch zum Schlechten. (Stopp Loss bei 215 US$)

Beeindruckend ist die Anzahl von BRC Produkten, welche die UBS, der Platzhirsch bei den Strukturierten Produkten, mit der Aktienkomponente austriamicrosystems vom Stapel lässt. In allen Varianten wird der österreichische Lichtsensorspezialist beigemischt, um a) eine tiefere Couponbarriere zu erreichen und b) die Prämien nach oben zu drücken. Diese Toprenditen sind noch schwerer zu erklären, weil der nächste Finanzabschluss erst am 23. April 2018 präsentiert wird. Die Barrieren knapp über der 50% Marke sind frohlockend unter der Optik, dass im 2019 der Apple Zulieferer mit einem Kurs-/Gewinnverhältnis von unter 22 Punkten brillieren sollte. Damit erreicht der bisherige Börsendarling des diesjährigen Kalenderjahrs ein derart tiefes Bewertungsniveau, welche viele in der Vergangenheit für nicht möglich hielten.  Der Vorteil des BRC kommt hier voll zum Zug. Hintergrund meiner Bemerkung: In der Vergangenheit, kam es nach der Bekanntgabe von Finanzkennzahlen zu erheblichen Preisschwankungen, welche Sie aufgrund der BRC Produktecharakteristika nicht im vollen Umfang mitmachen. Die Frage, weshalb diese starken Konditionen möglich sind, kann ich Ihnen aber schlüssig nicht beantworten. (Starke Konditionen auf austriamicrosystems)

Eine fast schon sichere Wette stellt weiterhin der amerikanische Flugzeughersteller Boeing (Börsensymbol: BA US) dar, trotz eines Zuwachses von 105.95% innerhalb der letzten 360 Tage erlahmt die Aufwärtstendenz in keiner Form. Laut meinen Modellen sollte im 2019 erstmals die Umsatzmarke von 100 Milliarden US$ übertroffen werden, womit die Haussetendenz sich im Spätherbst 2018 nochmals verstärken sollte. Auch in Sachen Finanzkennzahlen darf ich Ihnen Entwarnung geben: Das moderate Kurs-/Gewinnverhältnis von 22.59 Punkte im 2018, sollte im kommenden Jahr sogar unter das 20 Punkte Niveau fallen. Damit betrüge die Bewertungsprämie gegenüber dem allumfassenden S&P 500 Index weniger als zwei Punkte. In Anbetracht des übervollen Bestellbuches bei Boeing, können Sie auch als konservativer Investor dieses Positionsrisiko eingehen, ohne sich einem grösseren Rückschlagsrisiko auszusetzen. (Nachladen unter allen Marktumständen)

Jetzt können Sie sich beruhigt zurücklehnen: Der norwegische Lachskönig Marine Harvest (Börsensymbol: MHG NO), hat den mehr als durchzogenen Jahresabschluss 2017 an der Börse gut überstanden. Dank dem gedeckten Call, welche ich Ihnen vorgängig empfohlen habe, konnten Sie den temporären Absturz ohne Blessuren überstehen. Momentan ist der Titel minimal über dem Kurs, bevor die Zahlen präsentiert wurden und damit hat die defensive Strategie sein Ziel erfüllt. Einziger Nachteil auf absehbare Zeit: Der Branchenkonkurrent Salmar (Börsensymbol: SALM NO) operiert mit tieferen Betriebskosten als Marine Harvest. Doch der weltweite Champion, plant nun ein Kosteneinsparprogramm zu lancieren, welches innert zwölf Monaten die Betriebskosten um 50 Millionen Euro senken sollte.  Dadurch sollte das Unternehmen im 2018 bei gleichbleibenden Lachspreisen, wieder die Ergebnisverschlechterung aus dem Jahr 2017 aufholen können. (Ruhige Zeiten, dank gedeckten Calls)

Börsenausblick: 09/2018: Die US Softwareschmiede Adobe (Börsensymbol: ADBE US), stürmt nach vorne. Unsere „Picks“ Fiserv (Börsensymbol: FISV US), Edwards Lifesciences (Börsensymbol: EW US) und Mastercard (Börsensymbol: MA US) haben am Freitagabend auf 52 Wochen Höchst geschlossen. Die Tendenz spricht weiterhin dafür, an diesen Wert festzuhalten. Trotz Minustemperaturen vor der Haustüre, gibt es auch in dieser Woche, heisse Empfehlungen im Trading Room.

Herzlichst, Ihr François Bloch