Varta: Voll aufgeladen

• Christian Ingerl
  

Wachstumsmärkte gibt es derzeit viele: Cloud Computing, Künstliche Intelligenz oder auch Big Data, um nur einige zu nennen. Eng verknüpft sind diese technologischen Neuerungen mit innovativen Energiespeichern. Beispielsweise sind Lithium-Batterien heute die dominierende Technologie für Elektrofahrzeuge. Diese Stromspender lassen sich aber in noch vielen anderen Bereichen einsetzen. Die Analysten von Bloomberg New Energy Finance gehen davon aus, dass der Markt für Lithium-Ionen-Batterien bis 2040 auf 942 Gigawatt ansteigen und Investitionen in Höhe von rund USD 1.2 Billionen in Anspruch nehmen wird.

«Der Batteriemarkt ist ein wachstumsstarker Megatrend, der Raum für attraktive Investmentmöglichkeiten bietet», sagt Aanand Venkatramanan von Legal & General Investment Management und führt weiter aus: «Allein der Energieverbrauch durch Elektrofahrzeuge soll bis 2030 von derzeit unter 50 Gigawattstunden pro Jahr auf fast 1’600 Gigawattstunden pro Jahr steigen.»

Energiegeladener Geschäftsverlauf

Ein Top-Player in dem Markt ist Varta. Zwischen 2014 und 2017 legte der Umsatz im Schnitt um 11.1% zu, das operative Ergebnis um 26.3%. Im vergangenen Jahr erhöhte Varta das Tempo noch einmal und erzielte ein Erlösplus von 12.2% sowie einen Gewinnanstieg um 28.3%. Dem nicht genug, die in Ellwangen in Deutschland ansässige Firma startete auch voll aufgeladen in das neue Jahr. Aufgrund einer hohen Nachfrage nach kleinen Lithium-Ionen-Batterien legte der Umsatz erneut prozentual zweistellig zu, das bereinigte Ebitda schoss sogar um 36.9% empor. Wachstumstreiber sind derzeit zum Beispiel schnurlose Lifestyle-Produkte wie kabellose Premium Kopfhörer oder auch Hörgeräte.

Höhere Ziele

Das ist gut, dem Finanzchef Steffen Munz aber noch nicht gut genug: «Wir werden unsere hohe Wachstumsdynamik nochmals beschleunigen und erhöhen daher die Prognose für das Geschäftsjahr 2019.» Munz peilt nun für dieses Jahr einen Anstieg der Erlöse um 14% bis 16% auf EUR 310 bis 315 Mio. an. Bisher ging Varta von einem Plus von 12% bis 14% aus. Beim Ebitda erwartet Varta nun einen Wert von bis zu 67 Mio. Euro, bisher war von EUR 64 Mio. die Rede. Damit das Wachstum auch ungebremst fortgesetzt werden kann, baut Varta seine Produktion aus. Die Kapazität bei den Lithium-Ionen-Batterien soll von derzeit rund 40 Mio. Zellen auf 60 Mio. im Jahr 2020 zunehmen.

Anlagelösungen

Ebenso wie im operativen Geschäft kenn die Varta-Aktie nur eine Richtung: Nach oben. Allein in diesem Jahr legte der Titel um mehr als 80% zu. Trotz dieser Rallye haben sich die Analystenurteile in den vergangenen Wochen weiter verbessert. Von der Note 2.8, was übersetzt einem Hold-Rating entspricht, ging es innerhalb von zwei Monaten hoch auf aktuell 2.17. Dies entspricht einem Outperform-Urteil. Wer sich traut, wagt ein Direktinvestment, wartet aber zuvor eine Kurskorrektur ab. Im Bereich von EUR 42/43, was dem jüngsten Ausbruchsniveau entspricht, könnten Stücke eingesammelt werden. Über ein Discount-Zertifikat lässt sich dagegen sofort mit Rabatt einsteigen. Das Papier (ISIN DE000CU1YYH4) der Commerzbank gewährt einen Discount von 13.5%. Die Renditechance beläuft sich auf ansehnliche 10.8% p.a. Dazu muss Varta nicht weiter anziehen, das Cap liegt mit EUR 44 unter dem derzeitigen Kursniveau des Basiswertes.