VAT pumpt sich nach oben
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Martin Raab
Der Hersteller von Vakuumventilen kennt seit dem Börsengang nur eine Richtung: Norden. Aktuell ergibt sich aufgrund der anstehenden Zahlenvorlage eine interessante Trandingchance bei der VAT-Aktie.
Insgesamt wagten im vergangenen Jahr fünf Unternehmen den Sprung an die Schweizer Börse. Zur Erinnerung: Den Anfang machten WISeKey International, VAT Group und Investis Holding im ersten Halbjahr. KTM Industries und schliesslich im Dezember Varia US Properties sorgten im zweiten Semester noch für zwei weitere IPOs. Nicht nur beim Blick auf den ersten Schlusskurs im Vergleich zum Emissionspreis machte VAT die beste Figur, auch dem Kursanstieg der danach folgte konnte kein anderer Newcomer folgen. Damit sorgte der Vakuumventil-Hersteller für den erfolgreichsten Börsengang in 2016.
VAT marschiert stramm nach oben
Die Aktie hält auch 2017 ihr eingeschlagenes Tempo bei. Seit Jahresbeginn summiert sich das Plus auf weitere 23%, nach 88% in 2016. Die Klettertour geht mit einer starken operativen Leistung einher. Nach vorläufigen Zahlen steigerte das Unternehmen seinen Nettoumsatz in 2016 um knapp ein Viertel auf CHF 508 Mio. Damit wurde die eigene Prognose deutlich übertroffen. Ganz erfreulich entwickelte sich dabei das vierte Quartal, in dem die Nachfrage aus der Halbleiter- und Display-Industrie aussergewöhnlich hoch blieb. Für einen anhaltenden Umsatzanstieg ist ebenfalls gesorgt: Der Auftragseingang legte um 29% auf CHF 562 Mio. zu.
Beim Ergebnis geht das VAT-Management davon aus, das Ziel einer Ebitda-Marge von rund 31% zu treffen. Daran lässt sich klar ablesen, wie renditestark das Geschäft mit Vakuumventilen ist. Dabei gilt eine einfache Formel: Je höher die Qualität eines Produkts, desto höher der Preis und zugleich in der Regel auch die Gewinnspanne beim Unternehmen. Dass VAT über High-End-Produkte verfügt, zeigt ein Blick in die Vergangenheit: Die Ebitda-Marge kletterte in den vergangenen drei Jahren um mehr als sieben Prozentpunkte auf mittlerweile knapp 31% empor.
Die genauen Zahlen wird VAT morgen am 31. März veröffentlichen. Dies ermöglicht eine interessante Tradingchance, da davon ausgegangen werden darf, dass VAT keine Hiobsbotschaften für seine Aktionäre bereit hält. Ganz im Gegenteil: Das Unternehmen dürfte neben den 2016er-Zahlen auch noch einen wachstumsstarken Ausblick abgeben. Die Analysten von UBS haben sich bereits aus der Deckung gewagt und rechnen bis 2018 mit einer Beschleunigung des Wachstums. Die Gründe sind unter anderem eine anziehende Nachfrage in der OLED-Technologie sowie geringere Materialkosten. Noch kurz vor der Zahlenvorlage hat die UBS ihr «Buy»-Rating bestätigt und das Kursziel von CHF 97 auf CHF 115 angehoben.
Trading- und Anlageprodukt
Anleger, die auf positive Nachrichten setzen möchten, können dies mit dem Call Warrant VATULU der UBS tun. In dem Derivat steckt ein Hebel von 6.0. Der Strike befindet sich bei CHF 119, der Schein notiert also noch «aus dem Geld».
Wer dem Börsenfrischling dagegen eine Verschnaufpause gönnt, der kann mit dem Barrier Reverse Convertible SASLJB von Julius Bär Rendite aus einem Seitwärtsgang schöpfen. Auch wenn von den zur Emission in Aussicht gestellten 5.45% nur noch 3.2% p.a. übrig sind, liegt der Ertrag deutlich über dem aktuellen Zinsniveau auf dem Geldmarkt. Zudem verfügt das Papier über einen beträchtlichen Risikopuffer. Die Barriere bei CHF 73.72 ist mehr als 30% vom Basispreis entfernt.