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payoff Trading Desk

Vectron: Süsser die Kassen nie klingeln

07.02.2020 3 Min.
  • Christian Ingerl

Der Kassen-Spezialist darf aufgrund einer Gesetzesänderung auf hohe Nachfrage hoffen. Der jüngste Kursrücksetzer eröffnet eine gute Einstiegsgelegenheit.

Eigentlich ist der Spruch «Süsser die Kassen nie klingeln» für Weihnachten reserviert. Im Fall von Vectron darf dieser aber über das ganze Jahr hinweg verwendet werden. Das gilt vor allem für das Jahr 2020. Denn in Deutschland trat eine neue Kassensicherungsverordnung in Kraft, die spätestens bis zum 30. September umgesetzt werden muss. Wer ab diesem Zeitpunkt Kassen ohne «Technische Sicherheitseinrichtung» betreibt, muss mit einem Bussgeld von bis zu EUR 25’000 rechnen.

Sonderkonjunktur

Für die Abrechnungssysteme von Vectron startet also eine Art Sonderkonjunktur. Die «Vorwehen» waren bereits im Schlussviertel 2019 zu sehen. Nach einem eher schleppenden Geschäft in den ersten neun Monaten zog der Umsatz im vierten Quartal um 41% auf EUR 7.9 Mio. an. Mit diesem Sprint gelang es Vectron auch, die zuvor schwachen Quartale mehr als auszugleichen, sodass es bei den Jahreserlösen sogar zu einem Plus kam. Auf EUR 25.4 Mio. belief sich der Umsatz, was einem Anstieg von rund 2% entspricht.

Langfristige Wachstumsperspektiven

Aufgrund der neuen Kassensicherungsverordnung wird sich der Wachstumskurs dieses Jahr weiter beschleunigen. 2020 steht ein Umsatz von «mindestens» EUR 50 Mio. auf der Agenda, ein Plus von 100 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bis 2022 soll der nächste Doppler auf der Erlösseite gelingen. Und auch die Profitabilität soll spürbar zulegen. Die operative Marge wird dieses Jahr im niedrigen zweistelligen Prozentbereich erwartet, in zwei Jahren dann bereits im mittleren zweistelligen Bereich.

Die guten Aussichten haben der Vectron-Aktie zuletzt Flügel verliehen. Mehr als 50% legte der Small Cap in der Spitze seit Ende November zu. Allerdings kam es nun zu einer deutlichen Korrektur. Gemessen am Hoch tauchte der Kurs um rund ein Fünftel ab. Ein Grund dafür dürfte die Kapitalerhöhung in Höhe von rund 10% des Grundkapitals sein. Die neuen Aktien wurden zu einem Preis von EUR 15.10 je Aktie im Rahmen einer beschleunigten Privatplatzierung zugeteilt. Der Brutto-Emissionserlös in Höhe von rund EUR 11 Mio. soll zur Finanzierung des Ausbaus des margenstarken Digitalgeschäfts verwendet werden und somit die wiederkehrenden monatlichen Einnahmen deutlich steigern.

Anlagelösung

Der Kursrückschlag bietet aktuell eine gute Einstiegsgelegenheit. Denn eine Marktkapitalisierung von EUR 110 Mio. sowie ein KGV von 17 auf Basis der für 2021 erwarteten Gewinne spiegelt das Wachstumspotenzial des Unternehmens längst nicht wider. Strukturierte Produkte gibt es auf den Small Cap keine, folglich müssen Anleger ein Direktinvestment wählen und die Vectron-Aktie kaufen.

 

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