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payoff Trading Desk

Vestas dreht am Rad

01.09.2017 3 Min.
  • Martin Raab

Der dänische Windanlagerbauer tischte seinen Aktionären eine Enttäuschung zum zweiten Quartal auf. Ein flaues Wachstum bei gleichzeitig ambitionierter Bewertung spricht derzeit gegen die Vestas-Aktie.

In der Windenergiebranche ist derzeit der Wurm drin. Zum einen sorgt der Ausstieg von US-Präsident Donald Trump aus den Klimaschutzvereinbarungen von Paris für Unsicherheit, zum anderen herrscht in dem Markt ein erbitterter Preiskampf. Dieser misslichen Konstellation kann sich selbst Branchenprimus Vestas nicht entziehen. Der dänische Windanlagenbauer hat die ohnehin schon niedrigen Analystenschätzungen verfehlt.

Gegenwind

So brach der operative Gewinn im zweiten Quartal um 30% auf EUR 279 Mio. ein. Der Konsens hatte hier mit EUR 322 Mio. deutlich mehr erwartet. Beim Umsatz ging es um 14% auf EUR 2.2 Mrd. nach unten. Auch die Zahl der gelieferten Windräder sank im abgelaufenen Quartal von 1’226 auf 1’192 Stück. Einen Lichtblick stellt der Auftragseingang dar. Die Orders legten von EUR 1.6 Mrd. auf EUR 2.2 Mrd. zu.

Beim Blick in die Zukunft bleibt Vestas seinen alten Zielen treu. Die Dänen bestätigten ihre Jahresprognose, welche einen Umsatz von EUR 9.25 Mrd. bis EUR 10.25 Mrd. vorsieht. Im vergangenen Jahr wurde ein Wert von EUR 10.2 Mrd. erreicht. Bei der Ebit-Marge strebt das Management eine Spanne von 12% bis 14% an. Im zweiten Quartal lag die Rendite vor Zinsen und Steuern bei 12.6%.

Gebremstes Wachstum

An der Börse bläst der Wind derzeit ebenfalls von vorne. Die Vestas-Aktie verlor seit Mitte August knapp ein Zehntel an Wert. Die enttäuschende Geschäftsentwicklung sowie die hohe Bewertung scheinen Anleger derzeit nervös zu machen. Laut Analystenkonsens steigt der Gewinn je Aktie im laufenden Jahr nur um bescheidene 8%, 2018 soll das Wachstum etwas an Fahrt aufnehmen und 11% erreichen. Dennoch: Von den alten Steigerungsraten – zwischen 2014 und 2016 legte das EPS im Durchschnitt um 58% zu – müssen sich die Nordlichter verabschieden. Demgegenüber steht aber immer noch ein recht stattliches 2018er-Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14.4.

Aktie im Korrekturmodus

Charttechnisch ist das Bild des OMX Copenhagen-Titels durch den jüngsten Rücksetzer angeschlagen. Nicht nur, dass der Aufwärtstrend ausgehend vom Ende vergangenen Jahres ad acta gelegt wurde, auch hat die Aktie ihre Seitwärtsrange zwischen DKK 630 und DKK 570 gen Süden verlassen. Dabei wurde zudem der exponentiell gewichtete 200-Tage-Durchschnitt nach unten durchbrochen.

Tradinglösungen

Weitere Kursrücksetzer können bearish gestimmte Anleger mit dem Unlimited Turbo-Zertifikat (Valor: 33719649) in überproportionale Gewinne verwandeln. Das Produkt hebelt die Kursbewegung der Vestas-Aktie um den Faktor 4.5. Die Stopp-Schwelle befindet sich bei DKK 651.22 und damit über dem 9-Jahreshoch bei DKK 632.50, welches im Mai dieses Jahres markiert wurde.

Für den Fall, dass es Vestas gelingt auf dem gleitenden Durchschnitt zu drehen, wäre das Long-Pendant (Valor: 35116561) die richtige Wahl. Das Papier ist mit einem Hebel von 3.8 ausgestattet, der Knock-out befindet mehr als ein Fünftel entfernt.  

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