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Währung als Anlageklasse

21.12.2018 3 Min.
  • Dieter Haas

Währungen können zu Spekulationszwecken, zur Absicherung oder zur Diversifikation der Portfolioliquidität eingesetzt werden. Der auf den CHF bezogene ETF von Invesco FXF ist ein Vorzeigebeispiel. 

Der Anbieter offeriert aktuell neun währungsbezogene ETFs (australischer Dollar, britisches Pfund, kanadischer Dollar, chinesische Ren-min-bi, Euro, Yen, Singapur Dollar, schwedische Kronen und Schweizer Franken). Da das Ganze auf der Referenzwährung USD basiert, können US-Anleger von allfälligen Schwächen des Greenbacks über den Kauf solcher ETFs profitieren. Die jeweiligen Währungen werden in einem speziellen Trust gehalten und nicht via Futures-Kontrakte. Allfällige Zinsen werden dem Fonds gutgeschrieben.

 

«Der CHF wird in einem speziellen Trust gehalten und nicht via Futures-Kontrakte.»

 

Preisbeeinflussungsfaktoren von Währungen
Wechselkurse unterliegen zahlreichen Einflüssen. So spielen die Zinssätze eine wichtige Rolle sowie die internationalen Handelsströme, grenzüberschreitende Kapitalflüsse, Rohstoffpreise oder inflationäre/deflationäre Tendenzen. Eine preisbestimmende Rolle halten auch die Notenbanken inne. So führten die sukzessiven Leitzinserhöhungen in den USA, im Unterschied zu Japan und Europa, dazu, dass der US-Dollar wegen der steigenden Zinsdifferenz sich tendenziell festigte. Längerfristig befindet sich der Greenback gegenüber vielen Währungen eher auf Talfahrt, einerseits aufgrund geringerer Wachstumspotenziale und andererseits wegen der überdurchschnittlichen Zunahme der Verschuldung in den USA. Die Funktion als Welthandelswährung schafft einen gewissen Ausgleich. Sie ändert aber nichts am langfristigen Abwärtstrend der US-Valuta. Für Anleger der Referenzwährung sind daher Währungs-ETFs hochwillkommen. Besonders klassische Hartwährungen wie der Schweizer Franken besitzen ein lohnenswertes Potenzial.

 

Positive Diversifikationseffekte
Der Einbau von Währungs-ETFs in ein Portfolio wirkt sich risikomindernd aus. Zahlreiche Währungen weisen eine niedrige Korrelation zu Aktien- oder Obligationenanlagen auf. Sie eignen sich ferner auch zur Diversifikation der liquiden Mittel. Ein Währungsbasket, repräsentiert durch den US-Dollar-Index wies im Zeitraum von 1990 bis Januar 2018 eine Korrelation von -0.19 zu US-Aktien und eine solche von -0.21 zu US-Obligationen auf. Der Kauf von Währungs-ETFs bringt somit einen willkommenen, schwankungsdämpfenden Effekt. Leider gibt es diese Art von ETFs bislang nur bezogen auf den US-Dollar. Anleger in der Referenzwährung CHF haben bislang leider keine Möglichkeiten währungsspezifische, passive Schwerpunkte zu setzen. Für Amerikaner hat sich FXF als Quell der Freude entpuppt. Die langfristige Outperformance des CHF zum USD führte seit Juli zu einer Höherbewertung, die im Zeitpunkt der Aufhebung des EUR/CHF-Mindestkurse im Januar 2011 einen vorläufigen Höhepunkt erreichte. In den kommenden Monaten dürfte die mehrjährige Konsolidierung einer erneuten Trendwende nach oben weichen. Wegen der Negativzinsen des CHF kann der ETF nicht ganz mit der Kursentwicklung des USD/CHF-Wechselkurses mithalten. Nichts-destotrotz scheint der Zeitpunkt für einen Neueinstieg günstig, zumal eine allfällige Börsenschwäche über kurz oder lang zu einem Umdenken der US-Notenbank führen dürfte.  Ein Verzicht auf weitere Leitzinserhöhungen oder gar eine Senkung würde den USD wieder auf Talfahrt schicken.

 

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