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Warum sind Lokalwährungsschulden attraktiv bewertet?

29.03.2018 2 Min.
  • Claudia Calich, Fondsmanagerin M&G Emerging Markets Bond Fund

Das Bild für Schwellenländeranleihen präsentiert sich nach einem 2017 auch in diesem Jahr verheissungsvoll. Interessant sind jetzt vor allem Engagements in Lokalwähurngen.

Für Schwellenländer sieht die Welt nach Jahren des Abschwungs wieder rosiger aus: Die meisten Währungen sind nicht mehr überbewertet, Haushaltsdefizite werden allmählich reduziert und das Wirtschaftswachstum stabilisiert sich. Daher kann man jetzt insbesondere auf Anleihen setzen, die in den Währungen der jeweiligen Länder emittiert wurden. Zahlreiche Währungen haben sich wieder ihrem fundamentalen Wert angenähert oder erscheinen sogar günstig. Im Vergleich zu Anleihen in Mainstream-Währungen wie dem Euro halte ich Lokalwährungsanleihen oft für attraktiver.

Höchster Anteil an Lokalwährungen
Ein Grund dafür ist die Belebung der Rohstoffpreise: Sowohl Öl als auch Metalle haben sich einigermasssen erholt, was Währungen, die eng an Rohstoffe gekoppelt sind, unterstützt. Interessant sind insbesondere liquide Schwellenländerwährungen, wie etwa der mexikanische Peso, der russische Rubel, der brasilianische Real oder der südafrikanische Rand. Aber auch einige „exotische“ Währungen bieten aufgrund ihrer geringen Korrelation mit anderen Märkten Vorteile, beispielsweise der Tenge (Kasachstan), die Hrywnja (Ukraine) und der Peso (Dominikanische Republik).

Im M&G Emerging Markets Bond Fund liegt der Anteil von Anleihen in lokaler Währung derzeit bei insgesamt knapp 40 Prozent und damit auf dem höchsten Niveau seit meinem Einstieg als Fondsmanagerin im Jahr 2013. Anleihen in harten Währungen – vor allem dem US-Dollar und Euro – machen mit etwa 60 Prozent jedoch nach wie vor den Hauptteil des Portfolios aus.

Vorsicht bei der Türkei
Die meisten Schwellenländer erleben derzeit eine Phase der Stabilisierung und des Aufschwungs. Dies nachdem Haushaltsdefizite vor allem von den Regierungen in Südamerika und Asien bekämpft wurden. Zur Vorsicht zu neigen ist dagegen bei der Türkei – dort ist das Loch in der Leistungsbilanz nach wie vor hoch und im Vergleich zu Indien, Brasilien und Indonesien kaum reduziert worden. Zusammen mit relativ niedrigen Zinsen, hoher Inflation, volatiler Währung und der hohen Abhängigkeit von externer Finanzierung sind die Risiken derzeit sehr hoch.

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