
ASML: Die Hausse geht weiter
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Christian Ingerl
Der Chip-Ausrüster blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Dank neuer Technologie dürften auch 2020 die Zeichen auf Wachstum stehen und der Aktie weiteren Auftrieb geben.
«Wette auf die 2. Hälfte» lautete die Headline einer Traders idea zu ASML aus dem vergangenen Jahr. Und diese Spekulation ist voll aufgegangen: Mehr als 40 Prozent legte die Aktie im zweiten Semester 2019 zu. Die Rallye könnte noch längst nicht zu Ende sein, denn 2020 steht ganz im Zeichen des Wachstums.
Steigende Nachfrage
Aktuell spielt dem niederländischen Anlagenbauer der Wechsel hin zur EUV-Lithografie in die Hände. Mit dieser Technologie können kleinere, effizientere und schnellere integrierte Schaltkreise geformt werden. Wurden im vergangenen Jahr insgesamt 18 EUV-Maschinen verkauft, dürften in 2019 bereits nahezu doppelt so viele veräussert worden sein.
Bei der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal gaben die Niederländer bekannt, dass ihnen Buchungen für 23 der High-End-Lithografiesysteme ins Haus flatterten. «Dieser starke Auftragseingang bestätigt die Übernahme von EUV in der Massenfertigung für Logik- und Speicherchips», zeigt sich CEO Peter Wennink zuversichtlich. Das gute dabei ist, dass ASML nahezu ein Monopolist auf dem Gebiet ist. Aber nicht nur die Premium-Maschinen sind gefragt, die gesamte Produktpalette des Unternehmens erfreut sich einer zunehmenden Nachfrage. Im dritten Quartal summierten sich die Nettobuchungen auf insgesamt EUR 5.1 Mrd. Zum Vergleich: Im Zeitraum März bis Juni waren es nur EUR 2.8 Mrd.
Auch der Blick in die Zukunft kann sich sehen lassen: Vorstandschef Wennink möchte im laufenden Jahr 35 seiner neuesten EUV-Lithografiesysteme ausliefern, im Jahr 2021 soll ASML dann über eine Kapazität von 45 bis 50 Exemplaren verfügen. Analysten schätzen, dass die neuesten EUV-Systeme des Unternehmens jeweils EUR 130 Mio. kosten.
Steigender Aktienkurs
Von der zunehmenden Geschäftsdynamik dürfte auch die Aktie weiterhin profitieren. Eine Vielzahl an Researchhäusern äusserte sich zuletzt positiv zu der ASML-Aktie. Credit Suisse und JP Morgan stuften den Titel im Dezember mit Outperform ein. JP Morgan-Analyst Sandeep Deshpande glaubt, dass das Unternehmen nach dem herausragenden Jahr 2019 vor einem weiteren starken Jahr steht. Zudem rechne er auch langfristig mit einem substanziellen Wachstum bei dem Ausrüster für die Halbleiter-Industrie.
Aus technischer Sicht ist der Weg für die Aktie derzeit nach oben frei. Ein Rekordhoch jagt das nächste. Auf der Unterseite stehen dem Titel wertvolle Supports im Bereich von EUR 225 (horizontal) und rund EUR 10 darunter zur Verfügung. Hier verläuft die 200-Tage-Linie sowie die Aufwärtstrendgerade.
Anlagelösung
Mit dem Call Warrant ASMDJB von Julius Bär lassen sich weitere Kursgewinne der ASML-Aktie um den Faktor 7.5 hebeln. Ins Geld kommt der Optionsschein, wenn er die «magische Grenze» von EUR 300 erreicht.