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China im Höhenrausch

19.05.2015 3 Min.
  • Dieter Haas

Seit Sommer 2014 boomt der Aktienmarkt China. Zertifikate wie CATNCB oder ETFs wie der Harvest CSI 300 der Deutschen Bank eilen von Hoch zu Hoch. Zeit für Gewinnmitnahmen oder Aufspringen auf den Zug?

Zwischen 2010 und den ersten Monaten 2014 glänzte die Wirtschaft Chinas mit den grössten Wachstumszahlen. Die Börse beeindruckte dies jedoch wenig. Sie zählte weltweit zu denen mit der schwächsten Performance. Seit Juli 2014 hat sich das Bild gedreht. Während das Wachstum Chinas stetig an Schwung verliert, haben sich die Aktienindizes wertmässig verdoppelt. Angeheizt wurde das Spekulationsfieber zusätzlich durch Zinssenkungen der People‘s Bank of China. Sie hat ihre zuvor zurückhaltende Geldpolitik schrittweise immer mehr gelockert. Das führte dazu, dass Anleihen auch in China zunehmend unattraktiv geworden sind. Bei klassischen Spareinlagen erleiden die Anleger gegenwärtig einen Vermögensverlust. Hinzu kommen finanzielle Reformen der chinesischen Regierung, die eine Internationalisierung des Yuan zum Ziel haben. Last but not least dürfte in absehbarer Zeit der chinesische Aktienmarkt in den Indizes von MSCI ein höheres Gewicht erhalten. Das jetzige liegt weit unter der wirtschaftlichen Bedeutung.

Pessimisten vs. Optimisten

Die Skeptiker sehen drei kritische Punkte: Erstens sind die Bewertungen inzwischen längst nicht mehr billig. Zweitens haben die Margenkäufe in den vergangenen Wochen ein Rekordniveau erreicht. Das gilt im Übrigen auch für andere Märkte wie beispielsweise den USA. Drittens strömten zuletzt sehr unerfahrene Anlegergruppen an die Börse. Sie engagieren sich zumeist erst nach einer längeren Aufschwungphase. Wenn es quasi fast todsicher zu sein scheint, dass der Anstieg unaufhaltsam ist. Im Fachjargon wird das von der immer noch sehr männerdominierten Finanzwelt gerne als Hausfrauen-Rally tituliert. Optimisten orten hingegen noch keine unmittelbaren Gefahren einer Blasenbildung. So notierte der Shanghai Index, der die grössten Unternehmen Chinas umfasst, am 20.Aprial auf einem erwarteten Kurs-/Gewinn-Verhältnis 2016 von rund 15. Das lag nur wenig über dem Zehn-Jahres-Mittelwert. Ferner werden die Anstrengungen der Regierung betont, finanzielle Reformen durchzuführen. «Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht.» Solange die Hausse an den Weltbörsen andauert, dürfte China eine der Speerspitzen bleiben. In Anbetracht der bereits erklecklichen Avancen sollten Neuengagements allerdings durch ständig angepasste enge Stopp Loss-Limiten begleitet werden.

Tracker vs. ETF

Das Tracker-Zertifikat CATNCB schlug sich seit der Emission sehr beachtlich. Mit Ausnahme von Beijing Enterprises verzeichneten alle Titel im Basket Kursgewinne, allen voran China Railways, das in Lokalwährung seinen Kurs mehr als verdoppelte. Seine anfänglich gleichgewichtete Auswahl von 15 Titeln beinhaltet jedoch grössere Risiken als der breiter gefasste, in Deutschland kotierte ETF db x-trackers Harvest CSI 300 der Deutschen Bank. Vorsichtige Anleger sollten den ETF wählen. Für spekulativere Anleger verspricht der fokussierte Tracker in den nächsten Monaten vermutlich etwas höhere Erträge. Ein Fingerzeig hierfür ist die jüngste, weit überdurchschnittliche Avance.

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