Gold – erste Anzeichen einer Bodenbildung
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Dieter Haas
Gold, das seit August 2020 in einer Korrekturphase steckt, zeigt erste Anzeichen einer möglichen Trendwende.
Mit Gold war in den vergangenen sieben Monaten kein Blumentopf zu gewinnen, nachdem es zuvor neue Allzeithochs erreicht hatte. In den letzten Wochen setzten dem gelben Metall vor allem der gestiegene US-Dollar sowie der Anstieg der Zinsen am langen Ende in den USA zu. Das hat kurzfristig zu höheren Realrenditen geführt und die Attraktivität des Goldpreises vermindert. Mittlerweile scheinen sowohl der Zins- als auch der Dollaranstieg sich ihrem Ende zu nähern. Weiter steigende Zinsen wären für die USA Gift. Einerseits weil dadurch die Schuldenberge weiter zunehmen und andererseits den von der US-Regierung angestrebten Wirtschaftsaufschwung abwürgen würden. Des weiteren will die US Notenbank bekanntlich eine höhere Teuerung zulassen, da wohl nur auf diesem Weg ein Schuldenabbau gelingen wird. Das Fed wird daher über kurz oder lang nicht darum herumkommen, die Renditekurve aktiv zu bewirtschaften.
Für Gold sind das im Grunde genommen optimale Rahmenbedingungen. Der deutliche Preisanstieg des als Konjunkturindikator geltenden Kupfer in den vergangenen Monaten deutet auf ein demnächst stark steigendes Weltwirtschaftswachstum hin und dürfte endlich zu der von den Notenbanken sehnlichst gewünschten Teuerung führen.
Für Gold spricht auch die Tatsache, dass sich der seit 2016 steigende Bestand in allen ETFs trotz eines leichten Rückgangs seit November 2020 nahe seines Rekordwertes befindet.
Nach der siebenmonatigen Korrekturphase gibt es nun erstmals auch von der Charttechnik erste hoffnungsvolle Signale. So hat der RSI nach seinem Absinken auf Tiefstwerte jüngst gedreht. Des weiteren hat bis dato die untere Begrenzung des Trendkanals bei rund USD 1700 gehalten. Last but not least zeigen auch die Aktien der grossen Goldproduzenten Newmont und Barrick Anzeichen relativer Stärke.
Die Anzeichen mehren sich, dass die monatelange Korrektur des Goldpreises sich ihrem Ende nähert und das Edelmetall seinen langfristigen Aufwärtstrend wieder aufnimmt analog den meisten übrigen Rohstoffen.
Anlagekonklusion:
Für konservative Investoren sind der ETF der ZKB ZGLD oder der ETF GDX von VanEck, der die Blue Chip Aktien des Sektors umfasst, empfehlenswerte Anlagen.
Für spekulativere Gemüter ist der Knock-out Call Warrant 53690852 der UBS eine verhätnismässig risikoarme Option.
Da Gold, charttechnisch betrachtet, noch nicht gänzlich über den Berg ist, sollten vorderhand allzu aggressiven Hebelprodukte gemieden werden.
Quelle: Swissquote