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payoff Trading Desk

Infineon: Chip Chip, hurra

25.11.2016 3 Min.
  • Martin Raab

Der Chef des Halbleiter-Herstellers Infineon hat zwei wichtige News für Anleger: Erstens starke Geschäftszahlen sowie ein erhöhter Ausblick. Und zweitens sieht er sich nicht als Übernahmeziel. Mit Faktor-Zertifikaten lässt sich die Long – wie auch Short-Seite spielen.

Milliardenschwere Fusionen und Übernahmen waren in der Chipbranche zuletzt keine Seltenheit. So hat beispielsweise im vergangenen Jahr Avago Technologies mit einer stolzen Summe von USD 37 Mrd. Dollar beim Wettbewerber Broadcom zugeschlagen. Im Oktober dieses Jahres wurde dann ein noch grösserer Deal bekanntgegeben. Für USD 47 Mrd. Dollar leibte sich der US-Hersteller Qualcomm den niederländischen Konkurrenten NXP ein. Das war die bisher grösste Übernahme in der Branche.

Vom Jäger zum Gejagten

Ebenfalls als Kaufkandidat tauchte in der Vergangenheit immer wieder die deutsche Infineon auf. Doch dieser Spekulation schob Vorstandschef Reinhard Ploss bei der Vorlage der Zahlen für das Geschäftsjahr 2015/16 (30. September) nun einen Riegel vor: «Wir sehen uns als Konsolidierer und nicht als Unternehmen, das konsolidiert wird.» Dass dies nicht nur ein Spruch ist, bewiesen die Münchner im Oktober mit dem Kauf des niederländischen Sensortechnik-Spezialisten für automatisiertes Fahren Innoluce.

Autos sind neben der Energieregelungstechnik die Wachstumstreiber im Konzern, da in den Karossen immer mehr Elektronik verbaut wird. Folglich steigerte der Chiphersteller im abgelaufenen Jahr seine Erlöse um gut ein Zehntel auf EUR 6.5 Mrd., der Überschuss kam mit einem Plus von 17% sogar überproportional voran. Das gute Ergebnis stimmt CEO Ploss optimistisch für die Zukunft. Der Manager hob sein mittelfristiges Ziel für die operative Rendite von 15% auf 17% an. Im vierten Quartal 2015/16 kam Infineon seiner Prognose mit einer Marge von 16.7% bereits sehr nahe. Für das soeben begonnene Geschäftsjahr 2016/17 sagte Ploss einen Erlösanstieg um 6% sowie eine operative Rendite von 16% voraus.

Volatil, aber im Trend

Börsianer spenden dem nun bereits seit 2014 anhaltenden Erfolgskurs des Halbleiterspezialisten Applaus. Kostete die Aktie vor drei Jahren noch rund EUR 7, müssen Anleger derzeit mehr als EUR 16 hinblättern. Auch wenn der Aufstieg nicht unbedingt geradlinig verlief, es kam zwischendurch immer wieder zu spürbaren Rückschlägen, der mittelfristige Aufwärtstrend geriet dabei nie in Gefahr. Im laufenden Jahr hat sich sogar noch ein etwas steilerer, nach oben gerichteter Trendkanal herausgebildet.

 

Konstante Hebelwirkung

Bewegt sich die Infineon-Aktie innerhalb der beiden Begrenzungen weiter gen Norden, können tradingaffine Anleger diese Entwicklung mit einem Faktor-Zertifikat hebeln. Ein entsprechendes Produkt findet sich bei der Commerzbank. Das Long-Derivat (Valor: 34417137), welches auf Swiss Dots kotiert wurde, verfügt über einen konstanten Faktor von 6. Um diesen wird die tägliche Performance des Basiswertes multipliziert. Möglich macht dies ein von der Emittentin speziell entwickelter Strategie-Index auf Infineon. Vorsicht: Die Hebelwirkung gilt auch dann, sollte der DAX-Titel einmal zurücksetzen. Ein Stopp-Loss-Level ist allerdings nicht in der Struktur enthalten, sodass es zu keinem Knock-out kommen kann.

Für diejenigen, die glauben, dass die schwindende Übernahmephantasie nun kurzfristig für fallende Kurse sorgen wird, hat die Commerzbank ein entsprechendes Short-Pendant (Valor: 34417163) im Angebot. Der Hebel entspricht ebenfalls dem Sechsfachen der Bewegung beim Basiswert.

 

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