Novartis – ein Blue Chip meldet sich zurück
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Dieter Haas
Nach bald zweijähriger Durststrecke mehren sich die Anzeichen einer Trendwende bei Novartis. Es wird Zeit, dem Titel wieder stärkere Beachtung zu schenken!
Anleger, die seit Juli 2015 auf die Aktie von Novartis gesetzt haben, hatten wenig Grund zur Freude. Der Titel zählte zu den Laggards an der Schweizer Börse. Liegt das Management richtig, dann sollte es aber allmählich aufwärtsgehen, nachdem der Konzern im ersten Quartal, wie es den Anlegern zu Jahresbeginn kommuniziert wurde, mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen hatte. So belasteten neben dem Einfluss von Generika die erhöhten Ausgaben für die Marketing- und Vertriebsanstrengungen bei den Hoffnungsträgern Cosentyx und Entresto sowie die Restrukturierung von Alcon die Rechnung.
Ungeachtet des harzigen Starts ist die Geschäftsleitung von Novartis für 2017 optimistisch und erwartet einen Nettoumsatz auf dem Niveau des Vorjahres. Das operative Kernergebnis dürfte weitgehend auf Vorjahresniveau liegen oder um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz zurückgehen. Sollten sich die Wechselkurse im Jahresverlauf auf dem Durchschnittsniveau von Mitte April halten, rechnet Novartis für das laufende Jahr mit einem negativen Effekt von zwei Prozentpunkten auf den Umsatz bzw. drei Prozentpunkten auf das operative Kernergebnis. Der geschätzte Wechselkurseffekt auf die Ergebnisse wird im übrigen monatlich auf der Webseite von Novartis veröffentlicht.
Ersten Aufschluss über den Gang der Dinge wird die «Meet Novartis Management» Investorenveranstaltung vom 30./31.Mai in Boston liefern. Vermittelt Novartis an diesem Anlass die Botschaft, dass in den Problembereichen tatsächlich Licht am Ende des Tunnelszu erkennen ist, dann dürfte aktientechnisch das Schlimmste überstanden sein. Ein immer wieder kolportiertes Zusammengehen mit Roche gehört wohl ins Reich der Phantasie, schürt jedoch immer wieder einmal die Nachfrage, zumal auf lange Sicht eine solche Lösung nicht ganz abwegig wäre.
Anlagekonklusion:
Die Aktie von Novartis steckt nach wie vor in ihrem Seitwärtskanal zwischen CHF 67.50 und CHF 82.50 fest. Die Volumenentwicklung in den vergangenen Wochen sowie die von der Mehrheit der Analysten erwartete zukünftige Umsatz- und Gewinnentwicklung lassen über kurz oder lang einen Ausbruch nach oben erwarten. Wir schätzen, dass dieser spätestens Anfang des dritten Quartals 2017 gelingen wird und ein mittelfristiges Kurspotenzial bis gut CHF 100 eröffnen würde!
Strukturierte Produkte auf Novartis gibt es wie Sand am Meer. Äusserst beliebt sind BRCs auf das Trio Nestlé, Novartis, Roche. Sollte der Aktie allerdings der Ausbruch nach oben aus ihrem Seitwärtskanal gelingen, dann sind Hebelprodukte die Kategorie der Stunde. Sehr gesucht sind bspw. die Call-Warrants NOVCCZ, UGNOV und UHNOV. Alle drei verfallen am 15.Dezember 2017. Der erste Warrant hat einen Strike von CHF 75, UGNOV einen solchen von CHF 76 und UHNOV einen von CHF 80. Sie würden kräftig profitieren, falls die Hürde bei CHF 82.50 fällt. Ein erstes Kursziel läge dann bei CHF 87.50 bevor es anschliessend in Richtung dreistelliger Werte ginge. Alle drei Call-Warrants hätten im geschilderten Fall viel Luft nach oben.
Quelle: Bloomberg