Rating Watch Banken: Niedrige Gefahrenstufe
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Dieter Haas
Die anstehenden Wahlen in Europa beunruhigen die Finanzakteure bislang kaum. Die Kreditrisikoprämien der in der Schweiz tätigen Derivate-Emittenten bleiben tief.
Die Lage bleibt weiterhin entspannt, sowohl in der Einschätzung der fundamentalen Bonität als auch bei den Kreditrisikoprämien. Letztere veränderten sich in den vergangenen
Wochen praktisch nicht. Einzige Ausnahme bildete Crédit Agricole, die darunter litt, dass bei den anstehenden Präsidentschaftswahlen nach wie vor die Gefahr besteht, dass Marie Le Pen, die Vorsitzende des Front National, als Siegerin aus der Stichwahl hervorgehen könnte. Die Anleger rechnen zwar nicht wirklich mit einem derartigen Endresultat, eine gewisse Vorsicht ist dennoch zu spüren. Kreditrisikoprämien reagieren auf Stimmungen sehr sensitiv, im Gegensatz zu den fundamentalen, langfristig orientierten Ratings. Diese liegen bei allen auf der Liste aufgeführten Finanzinstituten im Bereich Investment-Grade. Das umfasst das Spektrum von «AAA» bis «BBB» (inklusive «Baa3» bzw. «BBB-»). Bei den Kreditrisikoprämien wies per 24. April von den in der Schweiz aktiven Derivate-Emittenten JP Morgan den niedrigsten Wert auf, gefolgt von der UBS. Den höchsten Aufschlag wies nach wie vor die Deutsche Bank auf. Sie gibt ihre aktuellen Ratings vorbildlicherweise jeweils auf der ersten Seite ihrer Termsheets an (www.payoff.ch/partners/DeutscheBank/stp). Das Emittentenrisiko spielt weiterhin eine untergeordnete Rolle, da sich die CDS unvermindert auf vergleichsweise tiefen
Niveaus befinden. Anleger können sich daher bedenkenlos aus dem gesamten Sortiment der Strukturierten Produkte bedienen und können sich die Mehrkosten der Pfandbesicherung ersparen.