Rating Watch Länder: Deutschland behält Bestnote
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Dieter Haas
Die Bonitäten der Schweiz (Moody’s) und Deutschlands (Standard & Poor’s) bleiben erstklassig, während das fundamentale Rating von Italien (Moody’s) gehörig wackelt.
Die Ratingagentur Standard & Poor’s bestätigte im Dezember ihre Einstufung Deutschlands mit AAA. Als Grund nannte sie die robuste Konjunktur und starke Steuereinnahmen sowie die Überschüsse im Bundeshaushalt, die es Deutschland erlauben, auch grössere Krisen zu überstehen. Der Ausblick bleibt stabil. Somit dürfte die Bestnote bis auf Weiteres Bestand halten. Moody’s verlieh der Schweiz nach Fitch ebenfalls erneut die Bestnote Aaa mit Ausblick stabil. Das Rating widerspiegle die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit, die sehr hohe Finanzkraft, den hohen Konsens in Bezug auf die Finanzdisziplin und eine günstige Lage betreffend der öffentlichen Schuldenlast. Vorbehalte hegt Moody’s dagegen hinsichtlich der Kreditwürdigkeit Italiens. Sie änderte ihren Ausblick von stabil auf negativ. Fitch stufte kurz vor Weihnachten die Kreditwürdigkeit Belgiens wegen Mängeln in Sachen Haushaltspolitik um eine Stufe von AA auf AA- herab.
Trotz des jüngsten Zinsanstiegs gaben die Kreditrisikoprämien auf breiter Front nach und befinden sich mehrheitlich auf unbedenklichen Niveaus. Da sowohl die EZB, die SNB als auch die Bank of Japan im Dezember bekräftigten, an ihrer lockeren Geldpolitik festzuhalten, fliesst weiterhin reichlich Liquidität in die Finanzmärkte. Dadurch dürften die CDS in den kommenden Monaten tief bleiben. In der jüngsten Auswertung lag Deutschland neu an der Ranglistenspitze. Die stärksten Verbesserungen verzeichneten die Schwellenländer. So bildeten sich bspw. die CDS von Mexiko und China deutlich zurück. Selbst Italien wird vom Markt weniger kritisch gesehen.