Temenos: FinTech-Aktie auf Gipfeljagd
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Martin Raab
Die Valoren des heimischen Software-Spezialisten Temenos sind soeben auf ein neues Rekordhoch ausgebrochen. Gesichert wird die Klettertour durch einen starken operativen Geschäftsverlauf. Analysten sehen weiteres Potenzial – und rufen Anleger auf den Plan.
Erinnern Sie sich noch an unsere Trading-Idee vom 2. September? An diesem Tag haben wir Ihnen die Twitter-Aktie vorgestellt. Um den Kurznachrichtendienst rankten sich zu dieser Zeit Übernahmegerüchte. Inzwischen verdichteten sich die Spekulationen, sogar von einem Gebot des Unterhaltungs- und Medienkonzerns Disney ist die Rede. Die Twitter-Aktie zog im Zuge der Nachrichtenlage nach oben. Anleger, die den damals vorgestellten Call-Warrant TWTWEU der UBS gekauft haben, dürfen sich mittlerweile über eine Kursverdoppelung freuen. Wer noch dabei ist, sollte den Stoppkurs zur Gewinnabsicherung nachziehen.
Prozentual zweistelliges Wachstum
Heute möchten wir Ihnen einen weiteren interessanten Tech-Titel vorstellen, der allerdings ganz ohne «Rumors» auskommt: Temenos. Die Aktie des Spezialisten für Bankensoftware klettert bereits seit Jahren nach oben, zuletzt ist der Anstiegswinkel sogar noch steiler geworden. Erst Anfang September markierte der Valor ein neues Rekordhoch bei 62,70 Franken. Die Genfer untermauern die Rallye mit starken Quartalszahlen: Von April bis Juni kam der Umsatz um 17 Prozent voran. Als Wachstumstreiber erwiesen sich vor allem die Lizenzeinnahmen, die sich um ein Viertel erhöhten. Aus regionaler Sicht waren es die entwickelten Märkte Nordamerikas, Europas und Asiens, die stark gewachsen sind.
Auf der Gewinnseite ist das derzeitige Wachstumstempo noch höher. Das operative Ergebnis stürmte um 22 Prozent empor, was eine Margenverbesserung von 23,9 auf 25,2 Prozent nach sich zog. Damit ist das Ende der Fahnenstange aber noch nicht erreicht, im Gesamtjahr geht Temenos von einer Rendite von rund 30 Prozent aus. Dass der Konzern dies auch schaffen wird, lässt sich aus den Worten des Chefs ablesen. «Wir sind gut ins dritte Quartal gestartet», erklärt CEO David Arnott und fügt hinzu: «Daher gehen wir davon aus, dass wir das Jahr am oberen Ende unserer Prognose-Bandbreiten abschliessen werden.»
Temenos profitiert von der laufenden Digitalisierungswelle im Bankensektor, Stichwort FinTech. Dieser Trend dürfte noch längere Zeit andauern. «Das Marktumfeld für Bankensoftware wird sich weiter verbessern und davon werden wir profitieren», gibt sich der Konzernlenker zuversichtlich. Auch Analysten heben den Daumen. So hat die Credit Suisse Anfang September die Aktie auf ihre «High-Conviction Call List» aufgenommen und empfiehlt den Titel mit einem Kursziel von 71 Franken zum Kauf.
Mit Turbo oder Risikopuffer
Rund 15 Prozent Kurspotenzial räumt die Credit Suisse der Temenos-Aktie also ein. Wem das zu wenig ist, der kann mit dem Mini Future long FTEBBU der UBS eine weitere Aufwärtsbewegung hebeln. Der Multiplikator des Produkts liegt bei 4,5. Wichtig ist, den Knock-out bei 50,65 Franken im Auge zu behalten. Denn sollte der Kurs bis dahin abtauchen, droht der Totalverlust. Der Abstand beträgt aktuell 18 Prozent.
Deutlich mehr Bewegungsspielraum lässt der Barrier Reverse Convertible SAFOJB von Julius Bär dem Basiswert. Die Barriere befindet sich bei 41,06 Franken und damit mehr als ein Drittel vom derzeitigen Kursniveau entfernt. Zudem droht bei einer Schwellenverletzung nicht gleich das Aus. Der Coupon in Höhe von 4,6 Prozent p.a. kommt sicher zur Auszahlung. Die Rückzahlung des Nominal am Laufzeitende würde sich in diesem Fall an der Performance der Temenos-Aktie orientieren.