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Iberdrola: Gut versorgt ist halb gewonnen 

02.04.2025 4 Min.
  • Christian Ingerl
    Redaktor

Europas grösster Energieversorger befinden sich gerade auf einem steilen Wachstumskurs. Ebenso dynamisch entwickelt sich die Aktie nach oben. Mutige Anleger springen auf.

E-Autos, Robotik, Cloud und KI – immer mehr stromfressende Trends finden Einzug ins alltägliche Leben. Dies wiederum kommt den Energieversorgern zugute, die sich über eine hohe Nachfrage freuen dürfen. Einer davon ist Iberdrola. Der hohe Strombedarf hat dafür gesorgt, dass der spanische Konzern im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis ausweisen konnte.

Elektrifizierung treibt Wachstum

In Zahlen ausgedrückt wiesen die Südeuropäer einen Gewinn von EUR 5.6 Mrd. aus und schnitten damit besser ab als von Analysten erwartet. Zugute kam Iberdrola dabei auch der Verkauf von Teilen des Mexiko-Geschäfts. Insgesamt wurden 13 Gas-Kraftwerke veräussert, die rund die Hälfte des dortigen Geschäfts ausmachen. Die freien Mittel wurden wiederum für eine weitere internationale Expansion eingesetzt. So wurde in den Ausbau der Geschäfte in den USA und in Grossbritannien investiert. Dabei verstärkten sich die Spanier auch mit der Komplettübernahme der US-Tochter Avangrid. «Die Elektrifizierung treibt das Wachstum der Nachfrage in allen Ländern an, in denen Iberdrola tätig ist», freut sich Konzernchef Ignacio Galan.

Galan möchte auch seine Aktionäre an dem Erfolg teilhaben lassen. Dazu wurde die Dividende für das vergangenen Jahr um 15% auf 63,5 Cent je Anteilsschein erhöht. Weiteres Kapital soll über ein Aktienrückkaufprogramm zurückfliessen. Insgesamt werden 400 Mio. Anteile erworben, das entspricht 3.1% des gesamten Aktienkapitals. Der Startschuss für das Programm fällt am 29. April.

Positive Aussichten

Der Aktienrückkauf passt gut mit dem positiven Ausblick zusammen. «Ein robusteres Geschäftsprofil und bessere Marktgrundlagen tragen zu einer strukturellen Verbesserung unserer Aussichten für 2025 und darüber hinaus bei», schreibt der Konzern in einer Mitteilung. So prognostiziert Iberdrola für das laufende Jahr ein Wachstum des um Sondereffekte bereinigten Nettogewinns im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich.

Trotz der Ausschüttungen und Rückkäufe hat Iberdrola noch genug Geld, weiter in seine Zukunft zu investieren. Dabei hat das Unternehmen zuletzt als Teil einer strategischen Neuausrichtung einen selektiveren Ansatz im Bereich erneuerbare Energien angekündigt. «Wir gehen nicht davon aus, 2025 ein neues Projekt im Bereich erneuerbare Energien in den USA zu starten», so CEO Galan. Er betont auch, dass das nichts mit der neuen Zollpolitik der US-Regierung zu tun hat. «Wir erwarten praktisch keine Auswirkungen neuer Zölle in den USA», sagte er Analysten in einer Telefonkonferenz.

Lukrative Netze

Iberdrola wird sich in Zukunft auf den Bau und Modernisierung von Netzen spezialisieren. Diese bieten nämlich eine solide Einnahmequelle. «Die Nachfrage in den USA wächst stärker denn je, und Investitionen in Stromnetze sind dringender denn je», erklärt Galan seine Strategie. Iberdrola hat in den USA rund 9.7 Gigawatt an erneuerbaren Energien installiert, hauptsächlich Onshore-Windkraftprojekte. Aber auch Solar ist ein Steckenpferd von Iberdrola. Im vergangenen Jahr investierte der Konzern eine Rekordsumme von EUR 12 Mrd.  in seinen Betrieb und steigerte damit seine Solarkapazität im Vergleich zum Vorjahr um 31%.

Anlagelösungen

Die Aktie von Europas grösstem Energieversorger orientiert sich nach einer mehrmonatigen Seitwärtskonsolidierung seit kurzer Zeit wieder nach oben. Dabei überwand der Titel vergangene Woche die obere Begrenzung der Konsolidierungsspanne im Bereich der EUR 14er-Marke. Anleger, die nach dem Ausbruch den positiven Trend spielen möchten, können sich mit dem Faktor-Zertifikat (Valor: 56955585) der Société Générale auf die Long-Seite stellen. Das aus Swiss DOTS kotierte Produkt bietet einen konstanten Multiplikator von 6 und profitiert damit an steigenden Kursen der Iberdrola-Aktie überproportional. Etwas weniger «Power» hat der Mini Future IIBT2Z von der ZKB. Der Hebel beträgt 3.6, das Stop Loss Level befindet sich mit EUR 1.5735 gut ein Fünftel vom aktuellen Kursniveau entfernt. Beide Papiere verfügen über eine Open-End-Laufzeit.

Sollte sich der Ausbruch als Fehlsignal herausstellen, könnte der Kurs schnell wieder in Richtung des Ausbruchsniveaus bei EUR 14 zurückgehen. In diesem Fall sollten tradingorientierte Anleger schnell mit dem Faktor-Zertifikat Short (Valor: 140606168) der SocGen die Richtung wechseln. Dieses Hebelpapier ist mit einem konstanten Multiplikator von 6 ausgestattet. Eine Barriere befindet sich nicht in der Struktur, sodass es zu keinem Knock-Out-Ereignis kommen kann.

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