McDonald’s: Wall Street setzt auf ein «Happy Meal»

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  Wolfgang Hagl
  Redaktor

An der Wall Street geht es diese Woche Schlag auf Schlag. Vier der fünf grössten Unternehmen des S&P 500 Index legen Quartalsberichte vor. Angesichts der Zahlenpräsentation von Apple, Microsoft, Amazon.com und Meta Platforms rücken die Resultate namhafter Konsumwerte in den Hintergrund. Dabei haben diese Unternehmen den Technologieriesen zuletzt die Show gestohlen. Das gilt auch und gerade für McDonald’s: In den ersten knapp vier Monaten des Jahres dehnte sich die Kapitalisierung der Fastfoodkette um 8.5% aus. Apple & Co. waren dagegen auf der Verliererseite zu finden. In der Outperformance von McDonald’s kommt ein Favoritenwechsel zum Ausdruck. US-Präsident Donald Trump hat mit seinen handelspolitischen Tiraden für jede Menge Verunsicherung und Zweifel an den Konjunkturaussichten gesorgt. Bei den Investoren stärkte er damit das Interesse an krisenfesten Substanzwerten.

Rundes Jubiläum

Defensive Qualitäten bringt McDonald’s durchaus mit. Im April 1955 hat Unternehmensgründer Roy Kroc in Des Plaines im US-Bundesstaat Illinois das erste Schnell-Restaurant eröffnet. 70 Jahre später leuchtet das gelbe «M» in mehr als 100 Ländern vor knapp 43’500 Lokalen – 95% davon werden im Franchise betrieben. Trotz der globalen Präsenz spielt der Heimatmarkt eine zentrale Rolle. 2024 erwirtschaftete McDonald’s 41% der Gesamtumsätze in den USA. Doch hat die Lust der Amerikaner auf Burger und Pommes nachgelassen. Im 4. Quartal 2024 schrumpfte der Umsatz im US-Geschäft um 1.4% – der stärkste Rückgang seit dem Pandemiejahr 2020. Global betrachtet nahmen die Erlöse – auf vergleichbarer Basis – um 0.4% zu. Analysten hatten auch im internationalen Geschäft schwindende Umsätze erwartet. Hier profitierte der Konzern von einem verstärkten Kundenzustrom im Nahen Osten sowie in Japan.

In den USA versucht das Management, die Fastfoodfans mit einem günstigen Menü bei Laune zu halten. Der im vergangenen Juni eingeführte «$5 Meal Deal» wurde verlängert. Laut CEO Chris Kempczinski geht die Aktion auf: Im Schlussquartal 2024 gaben Kunden, die das Menu in den USA gekauft haben, pro Transaktion mehr als USD 10 aus. Morgen wird sich zeigen, wie die Geschäfte in den USA und darüber hinaus in den ersten drei Monaten 2025 gelaufen sind. Um 14:30 Uhr unserer Zeit veröffentlicht McDonald’s die Quartalsbilanz. Die Wall Street geht davon aus, dass sich die Konsumenten wegen der unsicheren wirtschaftlichen Aussichten mit Restaurantbesuchen zurückgehalten haben. Im Schnitt erwarten Analysten für das 1. Quartal fallende Umsätze.

Ungebremster Wachstumshunger

Bei der Telefonkonferenz mit dem Management dürfte die Wall Street auch nach den möglichen Auswirkungen der US-Handelspolitik auf das Geschäft sowie die Lieferketten fragen. Ein wichtige Rolle spielt China. Im Reich der Mitte expandiert das Unternehmen besonders eifrig. 2025 möchte McDonald’s in China 1’000 neue Filialen eröffnen. Konzernweit soll sich das Netzwerk um netto 1’800 Lokale ausdehnen. Das Ziel ist klar: Bis Ende 2027 möchten die Verantwortlichen die Schallmauer von weltweit 50’000 McDonald’s-Restaurants erreichen. Die Profitabilität soll schon in diesem Jahr etwas nach oben gehen. Der CEO erwartet für 2025 eine angepasste operative Marge im mittleren bis hohen 40%-Bereich. In jedem Fall soll die Kennziffer die für das vergangenen Jahr verbuchten 46.3% übertreffen.

Anlagelösung

Eine Konkretisierung respektive sogar Erhöhung der Prognose könnte der McDonald’s-Aktie genauso einen Schub verpassen, wie ein positiver Zahlenkranz. Liefert CEO Kempczinski das «Happy Meal» an die Wall Street, ist ein Ausbruch nach oben möglich. Momentan stellt sich dem Dow Jones-Mitglied im Bereich von USD 315/320 ein horizontaler Widerstand in den Weg. Mit dem Long Mini-Future (ISIN: CH1353322469) können Trader auf das positive Szenario setzen. Das von der UBS auf Swiss DOTS gehandelte Produkt partizipiert mit einem Hebel von aktuell 5.4 an steigenden Kursen bei McDonald’s.

Achtung: Sollt der Burgerbrater enttäuschen und die Aktie nach unten drehen, ist mit überproportionalen Verlusten zu rechnen.