Zurück
payoff Trading Desk

Rating Watch Banken: Leichte Entspannung

10.08.2018 2 Min.
  • Dieter Haas

Dank der Beruhigung an den Finanzmärkten hat sich die Lage bei den Kreditrisikoprämien, unterstützt durch stabile Bonitätseinstufungen, etwas entspannt.

Bankaktien sind jedoch nach wie vor wenig gefragt. Der Kursindex Euro Stoxx Banks liegt nahe seinem Startkurs von Ende Dezember 1991 und nur wenig oberhalb seiner absoluten Tiefstkurse in den letzten zehn Jahren. Die aktuellen Kreditrisikoprämien signalisieren dennoch keine unmittelbaren Gefahren. Selbst bei der Deutschen Bank war ein leichter Rückgang zu konstatieren. Der Kursverlauf mahnt aber weiterhin zur Vorsicht. Die Lage bleibt kritisch. So hat Ende Juni die US-Tochter den zweiten Teil des jährlichen Stresstests der US-Notenbank als einzige Bank nicht bestanden. Die Fed bemängelte dabei erhebliche Schwächen bei den internen Kontrollen und weitverbreitete und bedenkliche Defizite in allen Bereichen der Kapitalplanung. Anlass zu Besorgnis geben ferner die hohen Schulden der US-Unternehmen. Es macht diese gemäss den Analysten von Standard & Poor’s so verwundbar wie kurz vor Ausbruch der Finanzkrise. Trotz steigender Gewinne stiegen die Schulden seit 2006 um 150 Prozent und entsprechen inzwischen im Schnitt mehr als dem Vierfachen des operativen Gewinns. Eine Gefahr sehen die Experten der Rating-Agentur in der Tatsache, dass viele Unternehmen das günstige Geld dazu nutzen, um eigene Aktien zurückzukaufen (Buyback) und die Dividenden zu erhöhen. Das zeitigt zwar positive Auswirkungen auf die Aktienkurse und war einer der Haupttreiber der bislang zweitlängsten Hausse der Geschichte. Impulse für die Wirtschaft bringt dieses Verhalten aber nicht. Es vergrössert in erster Linie die Ungleichheit in der Einkommens- und Vermögensentwicklung eines Landes.

Weitere News aus der Rubrik

Unsere Rubriken