Schnell, schneller, 5G

• Christian Ingerl
  

Die Welt ist im Geschwindigkeitsrausch: Die schnellen technologischen Fortschritte und die zunehmende Digitalisierung der vergangenen Dekade scheinen unsere Gesellschaft zu beschleunigen wie noch niemals zuvor. Der Tempowahn ist aber noch längst nicht zu Ende, manche Bereiche nehmen gerade erst Fahrt auf. Dies gilt vor allem im Mobilfunknetz, wo 5G aktuell den Turbo zündet. Die Technologie ist 20-mal schneller als sein Vorgänger 4G und die Latenz, also die Reaktionszeit, fällt 90% geringer aus.

Erst die fünfte Mobilfunkgeneration sorgt dafür, dass sich Megatrends wie Autonomes Fahren, Telechirurgie oder Internet der Dinge (IoT) in der Breite entwickeln können. Denn 5G ermöglicht die Datenübertragung in Echtzeit mit einer Verzögerungszeit von nur einer Millisekunde. Auch die mobilen Arbeitsplätze, die sich im Zuge der Corona-Pandemie weit verbreitet haben, werden durch 5G deutlich erleichtert. Beispielsweise werden Download-Geschwindigkeiten von rund 10 GBit/s erreicht, das entspricht in etwa dem Zehnfachen im Vergleich zum Vorgänger 4G. Laut der International Telecommunications Union sollte eine 5G-Zelle sogar in der Lage sein, 20 GBit/s bereitzustellen. Angesichts dieser Aussichten wundert es nicht, dass der weltweite mobile Datenverkehr in den kommenden Jahren exponentiell zunimmt. Ausgehend von Ende 2020 soll dieser von rund 51 Exabyte pro Monat voraussichtlich bis 2026 um den Faktor 4.5 wachsen.

Infrastruktur im Fokus

Bevor die Menschheit den Datenhighway aber unbegrenzt nutzen kann, bedarf es einem flächendeckenden Ausbau. Das sorgt in erster Linie für einen Anstieg der Nachfrage nach 5G-Netzwerkinfrastruktur. Unternehmen wie die schwedische Ericcson, der Halbleiter-Spezialist AMD oder auch der Betreiber von Anlagen für die Drahtlos-Kommunikation American Tower sind dabei zunehmend gefragt.

Apropos Netzwerkaufbau: Die Schweiz gilt diesbezüglich als Musterschüler. Laut der US-Firma Ookla befindet sich hierzulande nach den USA bis dato die höchste Anzahl von 5G-Standorten. Auch wenn eine flächendeckende Ausdehnung des ultraschnellen Datennetzes noch etwas Zeit in Anspruch nehmen wird, werden gemäss dem Ericsson Mobility Report bereits in fünf Jahren 60% der Weltbevölkerung die Schlüsseltechnologie nutzen können. Führend soll im Jahr 2026 Nordamerika mit einem 5G-Anteil von 80% sein, für Westeuropa prognostizieren die Experten eine Durchdringung von 68%. Insgesamt wird wich den Schätzungen die Zahl der 5G-Mobilfunkanschlüsse von derzeit 213 Mio. auf 3.3 Mrd. im Jahr 2026 erhöhen.

Katalysator für Zukunftstechnologien

Die Nachfrage nach 5G kommt aber nicht nur von klassischen Mobilfunkkunden, auch die Industrie kann es kaum erwarten, die Technologie in ihren Dienst zu stellen. Das gilt insbesondere im Bereich Internet der Dinge (IoT). So prognostizieren die Marktforscher von IDC und Bloomberg Intelligence, dass die 5G-IoT-Verbindungen bis zum Jahr 2022 die herkömmlichen mobilen Verbindungen in den USA übertreffen werden. Weltweit wird die Anzahl an angeschlossenen Geräten rasant steigen woraus ein Milliardenmarkt entsteht. Das Marktforschungsunternehmen MarketsandMarkets schätzt, dass der globale 5G IoT-Markt von USD 700 Mio. im Jahr 2020 auf USD 6.3 Mrd. bis 2025 steigen wird. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 55.4%. Die Anzahl der angeschlossenen Geräte wird bis dahin voraussichtlich 22 bis 25 Mrd. erreichen.

Anlagelösung: 5G-Index

Der Megatrend 5G könnte auch am Kapitalmarkt für zahlreiche Chancen sorgen. Einfach und gleichzeitig diversifiziert können sich Anleger mit dem Tracker ZSL5UV auf den Solactive 5G Technology Performance-Index in dem Wachstumsmarkt engagieren. Das Barometer ist mit 19 potenziellen Profiteuren des neuen Mobilfunkstandards gespickt. Das Produkt besitzt eine Open-End-Struktur.