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payoff Interviews

«Smart Home könnte verändern, wie wir zu Hause leben.»

03.08.2015 5 Min.
  • Martin Raab

Florian Stasch, Head of Sales & Marketing Exchange Traded Products Schweiz, bei der BNP Paribas über den neuen Trend der Heimautomatisierung, mitdenkende Heizungen und vernetzte Kühlschränke und wie Anleger daraus Profit schlagen können.

Herr Stasch, BNP Paribas hat als erster Emittent das Thema Smart Home aufgegriffen. Woher kam die Motivation?

Wir möchten interessante Anlage-Themen identifizieren und Anlegern zugänglich machen. Folgt man der Einschätzung von Marktexperten, dann könnte der Heimautomation in den nächsten Jahren ein rasantes Wachstum bevorstehen. Der Smart Home Markt erzielte 2014 einen globalen Umsatz von über 60 Mrd. US-Dollar. Analysten erwarten einen Anstieg auf 490 Mrd. bis 2019.

Das klingt nach beeindruckendem Wachstum – wie greifbar ist der Trend?

Das Thema Smart Home ist sehr faszinierend und könnte in den nächsten Jahren die Art und Weise wie wir zu Hause leben verändern – ähnlich wie Smartphones die Art und Weise wie wir Informationen austauschen und konsumieren verändert haben. Kühlschränke, die fehlende Lebensmittel automatisch nachbestellen und Türen, die sich beim Verlassen des Zuhauses selbstständig verriegeln und gleichzeitig die Heizung darüber informieren, dass nun die Raumtemperatur reduziert werden kann – am Ende dieser Entwicklung steht ein Zuhause, das mitdenkt und mitfühlt. Durch Messungen von Windgeschwindigkeit, Temperatur, Feuchtigkeit oder Sonneneinstrahlung werden Rollläden, Jalousien, Bewässerungssysteme etc. wie von Geisterhand bedient. So wird zum Beispiel versucht, auf intelligente Weise die Temperatur oder die Helligkeit im Raum zu regulieren. Die vernetzte Kommunikation mit Licht, Heizung, Belüftung und Rauchmeldern auf Knopfdruck kann zu einer deutlichen Erhöhung der Energieeffizienz führen und die Lebensqualität und Sicherheit steigern. Das Zuhause wird in den nächsten Jahren vernetzter und intelligenter werden. An diesem immer breiteren Trend können auch Anleger partizipieren.

Es wurde hierfür ja ein neuer Index konzipiert. Welche Titel sind dort drin?

Der Solactive Home Automation Total Return Index wird vom Indexanbieter Solactive berechnet und setzt sich anfänglich aus 26 Aktien zusammen, die bei Auflegung gleichgewichtet sind und jährlich auf ihre Anfangsgewichtungen zurückgesetzt werden. Der Index enthält Aktien von Technologie-Unternehmen, die ihre Umsätze und Erträge durch Aktivitäten in Verbindung mit Heimautomation erwirtschaften. Die USA sind im Bereich Smart Home führend. Entsprechend sind im Index derzeit 60% US-Aktien wie Cree, iRobot Corp. oder Universal Electronics, aber auch bekanntere Titel wie Apple oder Google enthalten. Für die Schweiz hält Logitech die Fahne hoch. Weitere Titel sind Philips aus den Niederlanden und Osram aus Deutschland. Die Smart-Home Branche ist noch jung. Durch die jährliche Indexanpassung können auch neue Smart-Home Unternehmen in den Index aufgenommen werden.

…Kritiker stempeln Themen-Investments oft als Marketing-Gag ab.

Als Anleger muss ich nicht nur ein aussichtsreiches Anlagethema identifizieren, sondern es auch effizient umsetzen können. Der Weg über einzelne Aktien ist mit grossem und vor allem kontinuierlichem Recherchenaufwand verbunden. Auch ist das Risiko grösser. Insbesondere bei neuen Nischenthemen weiss man im Vorhinein nicht, welche Unternehmen das Rennen machen werden. Eine breite Diversifikation und eine regelmässige Anpassung sind daher wichtig. Themen-Produkte wie Tracker-Zertifikate können den Aufwand für den Anleger deutlich reduzieren und das Risiko streuen.
Mit Themen-Investments können Anleger ganz gezielt auf aktuelle Trends setzen und zum Beispiel einem Kern-Portfolio bestehend aus Index-Anlagen auf die üblichen Benchmark-Indizes beimischen. Themen-Investments müssen nicht immer langfristiger Natur sein. Es lassen sich auch kurzfristige Trends ausnutzen, die sich über ETFs nicht abbilden lassen. Der Smart Home Markt ist noch jung. Hier haben Anleger die Möglichkeit, bereits früh an einem potenziellen Megatrend teilzuhaben, müssen dafür aber einen längeren Atem in Kauf nehmen. Megatrends entwickeln sich oft in Zyklen. Wenn das Thema zum Hype wird und alle darüber sprechen, kann man auch an Gewinnmitnahmen denken.

Und in Bezug auf Ihr Produkt liegt der Vorteil wo?

Der Smart Home Markt ist noch jung. Hier haben Anleger die Möglichkeit, bereits früh an einem potenziellen Megatrend teilzuhaben, müssen dafür aber einen längeren Atem in Kauf nehmen. Megatrends entwickeln sich oft in Zyklen. Wenn das Thema zum Hype wird und alle darüber sprechen, kann man auch an Gewinnmitnahmen denken.

Wie kann konkret an der Anlageidee partizipiert werden?

Anleger können diversifiziert in das Thema Smart Home mit Tracker-Zertifikaten auf den Solactive Home Automation Total Return Index investieren. Damit kann man sich das Thema sozusagen mit einem Trade ins Portfolio holen. Die Anlageprodukte bilden die Performance des zugrunde liegenden Index abzüglich Gebühren von einem Prozent pro Jahr eins zu eins ab. Dividenden oder andere Ausschüttungen der im Index enthaltenen Aktien werden – abzüglich Steuern – reinvestiert. Die Tracker-Zertifikate gibt es in drei unterschiedlichen Währungstranchen: Schweizer Franken, US-Dollar und Euro. Kaufen und verkaufen können Investoren börsentäglich über SIX Structured Products Exchange. Market Maker ist BNP Paribas.

Sind Themen-Baskets bzw. -Indizes ein künftiger Fokus im Bereich ETPs?

Themen-Investments sind schon immer ein Fokus im Bereich Exchange Traded Products gewesen und werden es auch in Zukunft sein. Unsere Welt steht nicht still. Entsprechend entstehen laufend neue Trends und Themen und damit Chancen für Anleger. Besonders im Bereich der Anlage-Themen sind Tracker-Zertifikate stark, da Anlegern ein schneller Zugang ermöglicht wird. Die Reaktionszeit ist kürzer als bei ETFs, deren Metier eher die grösseren Benchmark-Indizes sind.

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